Vegetarische Küche und Italien - das klingt auf den ersten Blick recht banal, fallen einem doch sofort zahlreiche Pasta- und Gemüseklassiker der italienischen Küche ein. Dass die italienische Küche nicht gerade arm an fleischlosen Rezepten ist, beschreibt auch Katharina Seiser, Herausgeberin des dritten Bandes der vegetarischen Länderreihe im Brandstätter-Verlag.

Im Gegensatz zu "Österreich vegetarisch" (erschienen 2012) und "Deutschland vegetarisch" (2013), lag die Herausforderung bei dieser Ausgabe diesmal nicht darin, genügend Rezepte zu finden, sondern welche der hunderten Rezept-Kandidaten ins Kochbuch aufgenommen werden könnten.

Frühlingsrezept: Mangold mit Büffelmozzarella.
Foto: Claudio Del Principe

Die letztendlich übriggebliebenen 150 Gerichte, die von Autor Claudio del Principe sehr stimmig fotografiert wurden, sind - wie auch bei den beiden Vorgängerbänden - nach Jahreszeiten sowie dem Kapitel "Jederzeit" gegliedert, was das Buch wirklich praktisch macht.

Paprikaröllchen, Zucchini- und Melanzaniröllchen.
Foto: Claudio Del Principe

Wer noch unter den Resten der Zucchini-Ernte stöhnt, dem seien die hier abgebildeten Zucchini-Röllchen sehr zu empfehlen: Zwar nicht ganz unaufwändig, aber für eine größere Gästeschar ein Highlight fürs Buffet und eine der Entdeckungen im Buch.

Neben den Gemüserezepten findet sich in jedem Kapitel auch Süßes: Von piemontesischem Pudding über gebackene Feigen bis zur Giandua-Karamelltorte.

Foto: Claudio Del Principe

Einzig die Tatsache, dass die als "rar" beschriebenen Gemüse dann erst recht nicht abgebildet sind, kann als kleines Minus angeführt werden, schließlich will man ja wissen, wonach man jagen soll.

Das soll aber keineswegs den Gesamtgenuss stören, für Vegetarier, Fans der italienischen Küche und Leute mit spätsommerlichem Gemüseüberschuss eine feine Neuerscheinung dieser Kochbuch-Saison.

Italien vegetarisch, Claudio Del Principe, Katharina Seiser (Hg.)

Verlag Christian Brandstätter
ISBN 978-3-85033-806-6
€ 34,90
Foto: Verlag Chrstian Brandstätter

(Petra Eder, derStandard.at, 15.9.2014)