In ihrem aktuellsten Beschäftigungsausblick ihrer Mitgliedsstaaten, weist die OECD auf eine hohe Arbeitsbelastung in puncto Stress und psychischer Belastung in Österreich hin.

Darin wird vor einem weiteren Anstieg psychischer Erkrankungen, Depressionen und Stressbelastungen in der Arbeitswelt, insbesondere Burnout gewarnt. Der Bundesverband für Psychotherapie betont immer wieder die Wichtigkeit einer frühzeitigen Erkennung und vor allem der Behandlung psychischer Leiden, um so Folgeschäden zu vermeiden.

Werden psychische Erkrankungen rechtzeitig erkannt und auch behandelt, könnten Auswirkungen wie medizinische Kosten, mangelnde Produktivität, Arbeitslosigkeit, Krankenstände und soziale Aufwendungen enorm reduziert werden.

Abfangen statt draufzahlen

"Wenn man Belastungs- und Anpassungsstörungen im Frühstadium erkennt und abfängt, nehmen Burnout und andere psychische Erkrankungen nicht dieses Ausmaß an wie im OECD-Bericht beschrieben", sagt ÖBVP-Präsidentin Maria-Anna Pleischl.

Je später diese erkannt und behandelt werden, umso größer ist der Schaden, sowohl für die PatientInnen, als auch für die Krankenkassen und in Folge für die Volkswirtschaft.

Eine Analyse der Uni Linz hat ergeben, dass bei rascher Erkennung eines Burnout-Syndroms Kosten von 1.500 bis 2.300 Euro für einen Betrieb pro ArbeitnehmerIn entstehen, bei mittelfristiger Erkennung schon mindestens 12.500 Euro, bei zirka 15 Tagen Krankenstand. Zudem steigt bereits das Risiko eines Rückfalls und einer Frühpensionierung.

Im schlimmsten Fall, wenn es schon zu einem Zusammenbruch gekommen ist, explodieren die Kosten auf rund 100.000 Euro für die Arbeitgeber, die Kosten für das Sozialsystem nicht mitgerechnet. Weiters fällt die Arbeitnehmer ein ganzes Jahr aus und kann über zwei weitere Jahre höchstens 75 Prozent seiner üblichen Leistung bringen. Experten fordern daher einen flächendeckenden Ausbau der Psychotherapie auf Krankenschein. (APA, derStandard.at, 8.9.2014)