Hallein - Der Künstler Rudolf Kortokraks ist tot. Der 1928 in Deutschland geborene Maler sei am Donnerstag "im Alter von 86 Jahren nach langem schwerem Leiden im Krankenhaus Hallein verstorben", teilte der Fotograf und Herausgeber eines Buches zu Kortokraks' Werken, Stefan Zenzmaier, am Samstag in einer Aussendung mit. Kortokraks kam 1941 nach Österreich und war später u.a. Assistent von Oskar Kokoschka.

Kortokraks besuchte zunächst die Grazer Kunstgewerbeschule. Seine künstlerische Laufbahn, die sich von Beginn an auf Porträtmalerei konzentrierte, führte ihn in die Künstlerkolonie Worpswede und schließlich für zehn Jahre nach Paris. 1954 kam es zum ersten Kontakt mit Kokoschka in Salzburg, zwei Jahre später wurde Kortokraks mit einem eigenen Lehramt und mit der Gesamtkoordination der Lehre an der "Schule des Sehens" betraut. Auch nach seinem Umzug nach London unterrichtete er bei der Wiedergründung der Schule im Rahmen der Salzburger Sommerakademie zwischen 1976 und 1980 erneut dort.

Die Prinzipien der gegenständlichen Kunst leidenschaftlich verfechtend, gründete Kortokraks im Jahr 1981 eine eigene "Schule des Sehens" in Tuscania bei Rom. "Künstlerisch sehe ich mich als Fundamentalisten", definierte er sich einst auf seiner Homepage. Sein ungeteiltes Interesse galt der Darstellung, sein unzeitgemäßes Festhalten am Porträt, an Landschaftsbildern und an Blumenstillleben machte ihn zu einem Einzelgänger. In seinem farbverwöhnten Werk finden sich die Dächer, Gassen und Berge Salzburgs als häufige Motive. 2012 hatte der Film "Kortokraks - Ich bin einfach noch nicht tot genug" der Regisseurin Petra Hinterberger Premiere. (APA, 15.9.2014)