Wien - Die Gratiszeitung "Heute" übt scharfe Kritik an der Rechercheplattform Dossier.at, die mit dem Medien-Zukunftspreis ausgezeichnet wird. Das Portal hat jüngst Inseratenzahlen und SPÖ-Verbindungen zu "Heute" veröffentlicht. In einer Aussendung werden diese als "schlecht recherchierte Denunzierungen" bezeichnet. "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand sprach von einer "Schande für die Medienlandschaft".

Die Behauptungen auf Dossier.at hinsichtlich der Eigentümerstruktur der Gratiszeitung würden nicht der Wahrheit entsprechen. "Eine Verbindung zwischen AHVV/Heute mit der Urbania Stiftung oder Herrn Dr. Günther Havranek als Treuhänder bzw. gar als Eigentümer" herzustellen, sei "schlichtweg falsch" und wird von "Heute" als "Verschwörungstheorie" bezeichnet. "Beide Genannten waren niemals weder direkt noch indirekt an der AHVV beteiligt."

Ebenso wenig könne man behaupten, dass "Heute" "nur aufgrund öffentlicher Inserate erfolgreich war". Auch auf Basis der Veröffentlichung nach dem Medientransparenzgesetz zeige sich, "dass es keine Bevorzugung von 'Heute' bei öffentlichen Inseraten gibt". In dem bei den Medientagen verliehenen Preis an Dossier.at sieht Dichand ein Problem: "Man kann nicht jemanden auszeichnen oder dauernd positiv zitieren, nur weil man das dort Behauptete gerne kommuniziert sieht. Qualitätsjournalismus heißt, auch gegen die persönliche Meinung bei der Wahrheit zu bleiben und Tatsachen zu berichten." (APA, 16.09.2014)