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Sundar Pichai hat die Android-Agenden bei Google fest im Griff. Android Silver scheint dabei nicht mehr zu den aktuellen Plänen zu gehören.

Foto: ANINDITO MUKHERJEE / REUTERS

Wenige Monate nachdem die ersten Informationen über ein neues Premiumprogramm von Google öffentlich wurden, scheint dieses auch schon wieder am Ende zu sein. So berichtet The Information nun, dass Android Silver vorerst auf Eis gelegt wurde.

Zielsetzung

Mit Android Silver wollte Google in Kooperation mit großen Herstellern Smartphones, die mit unverändertem Google Android ausgeliefert werden, gezielt in den Shops der Mobilfunker bewerben, und die Hardwarepartner dazu bringen, verstärkt solche Geräte herzustellen. Daraus dürfte nun nichts werden, nicht zuletzt da man die aktuellen Erfolgschancen einer solchen Initiative offenbar als gering einschätzt.

Hintergründe

Das Ende von Android Silver soll dabei direkt mit dem im Juli angekündigten Abgang von Googles langjährigem Chief Business Officer Nikesh Arora zusammenhängen. Laut The Information soll dieser das Mastermind hinter Android Silver gewesen sein, und dabei auch persönlich die Verhandlungen übernommen haben. Unwahrscheinlich scheint allerdings, dass der Abgang eines einzelnen Managers bei eine solch großen Unternehmen das Ende für ein solch ambtioniertes Programm bedeuten könnte. Insofern könnte es durchaus auch umgekehrt sein, dass Auffassungsunterschiede über Android Silver den recht überraschenden Wechsel Aroras zu Softbank beschleunigt hat. Zudem sollen die Reaktionen von Mobilfunkern und Hardwareherstellern auf Android Silver nicht so begeistert gewesen zu sein wie von Google erhofft.

Android One und Nexus

All dies bedeutet natürlich nicht, dass Google das zuletzt unübersehbare Bestreben, mehr Kontrolle über die Nutzungserfahrung auf Android-Smartphones zu erhalten, aufgeben wird. Einerseits dürfte das Aus für Android Silver bedeuten, dass die Nexus-Serie wieder stärker in den Vordergrund gerückt wird. Andererseits spielt Googles eigene Vision bei Android One eine entscheidende Rolle, wird hier die Software doch direkt vom Android-Hersteller geliefert. Zwar ist das gerade erst gestartete Android-One-Programm zunächst primär auf Schwellenländer und den Low-Cost-Markt ausgerichtet, in einem Interview kündigte Android-Boss Sundar Pichai aber vor kurzem an, dass künftig auch das Mid-Range-Segment zwischen 150 - 350 US-Dollar anvisiert werden soll. (apo, derStandard.at, 17.9.2014)