Seit Monaten steht eines der Vorzeigeprojekte für die Linux-Migration der öffentlichen Verwaltung in der öffentlichen Kritik. Gerade der neuen Münchner Oberbürgermeister, Dieter Reiter (SPD) und sein Vize Josef Schmid (CSU) finden immer wieder wenig freundliche Worte für das LiMux-Projekt. Linux sei nicht nutzerfreundlich, heißt es da etwa, auch von zahlreichen Beschwerden wissen die Stadtoberen zu berichten.

Halbwahrheiten

Dies sei aber nur die halbe Wahrheit, betont nun der Münchner IT-Beauftragt Robert Kotulek im Interview mit der Computerzeitschrift c't. Zwar gebe es tatsächlich immer wieder interne Beschwerden, diese hätten aber ursächlich nichts mit Linux zu tun. Viel mehr seien es allgemein die IT-Prozesse, die verbessert werden müssten, um die Bedürfnisse der Nutzer besser abzudecken.

Pläne

Dementsprechend soll in den kommenden Monaten "nachjustiert" werden, so ist etwa bereits der Sprung von OpenOffice zu LibreOffice geplant. Auch soll LiMux selbst in einer neueren Version ausgeliefert werden. Und die bestehenden Mail- und Kalenderlösungen sollen 2015 durch ein neues System auf Basis von Kolab ersetzt werden.

Evaluierung

Entgegen bisherigen Aussagen aus Kreisen der Stadtregierung, soll die angekündigte Evaluierung des Linux-Einsatzes nun übrigens offenbar doch nicht nur intern stattfinden.L Laut Kotulek werde hier ein externes Beratungsunternehmen zu Rate gezogen. (apo, derStandard.at, 18.9.2014)