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Warnt vor Abzockern: Wilhelm Rasinger.

Foto: AP/Hans Punz

Dass die Branche sich durch neue Finanzierungsmodelle wie das Crowdfunding verändert, glaubt Anlegerschützer Wilhelm Rasinger nicht. Er warnt aber vor Abzockern und rät stattdessen zu Immobilienaktien.

STANDARD: Wird Crowdfunding die Branche verändern?

Rasinger: Es wird keinen wesentlichen Erfolg haben - so etwas eignet sich nur für Geschäfte, die auch dem breiten Publikum verständlich sind. Gerade bei Immobilien wäre so eine Art der Finanzierung zudem überhaupt nicht notwendig. Wenn es ein gutes Projekt ist, dann kriegt auch heute noch jeder etwas von der Bank.

STANDARD: Ist es eine sichere Anlageform?

Rasinger: Es ist eine Erscheinung, die dem Zeitgeist entspricht, weil es wenige attraktive Angebote für Privatanleger gibt. Aber ich bin zurückhaltend bei der Frage, ob das ein langfristig interessantes Modell sein kann.

STANDARD: Welche Gefahren sehen Sie?

Rasinger: Es gibt positive Beispiele, aber so schnell kann man gar nicht schauen, wird es in ihrem Windschatten andere geben, die mit einer Idee und einer guten emotionalen Präsentation die Anleger abzocken.

STANDARD: Ihr Rat an potenzielle Investoren?

Rasinger: Ich würde den Leuten raten, diesen Projekten mit großer Reserviertheit gegenüberzustehen. Ich wüsste nicht, was ihnen das bringen soll. Da ist es viel besser, eine solide Immobilienaktie zu erwerben. (Franziska Zoidl, DER STANDARD, 20.9.2014)