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Die schottische Version des "Salto Mortale".

Foto: Reuters/FOEGER

Salzburg – Es gab am Donnerstag gewiss Wichtigeres für Schottland als das Abschneiden seines Meisters zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa League. Celtic Glasgow war die Bedeutung des Tages aber je nach Sicht der Dinge in der Red-Bull-Arena nicht oder sehr deutlich anzumerken. Die Mannschaft von Coach Ronny Deila, der von Beginn an vier gebürtige Schotten aufbot, war viel zu konzentriert, um zuzulassen, was sich Salzburgs Trainer Adi Hütter so inniglich gewünscht hatte: ein schnelles Führungstor, um die Verunsicherung, die sich durch drei Niederlagen en suite breitgemacht hatte, mit einem Schlag zu beseitigen.

Dass Hütter grundsätzlich an sein Team glaubt, zeigte schon seine Entscheidung, nach dem 0:1 gegen den WAC und dem Verlust der Tabellenführung nur zwei Mann auszuwechseln – für Walke kam wieder Standardgoalie Gulacsi, Teamverteidiger Ulmer ersetzte Ankersen.

Belebende Wirkung

Die Delle in der Formkurve ließ sich aber nicht sofort leugnen. Salzburg begann vor doch immerhin fast 18.000 Zusehern zwar dominant, aber zu unpräzise, um gleich gefährlich zu werden. Und Celtic, erheblich ersatzgeschwächt, strapazierte das Nervenkostüm der Gastgeber noch weiter. Nach einem Einwurf verlängerte Brown auf den Ghanaer Wakaso, der mit dem Außenrist Gulacsi bezwang (14.).

Hütter hatte das schnelle Tor zwar auf der Gegenseite erhofft, aber auch der Rückstand wirkte eigentümlicherweise belebend. Nach einer ersten Gelegenheit von Kampl (18.) drängten die Salzburger auf den Ausgleich, Ramalho kam ihm nach Freistoß von Soriano per Kopf ganz nah, scheiterte aber an Goalie Gordon (31.). Schließlich aber, nach einem Lochpass von Kampl, sorgte Alan für Erleichterung. Sein Versuch wurde von Ambrose für Gordon unhaltbar ins Tor abgefälscht (36.). Salzburg war zurück im Spiel, dem die Schotten fortan eine etwas rauere Note verliehen.

Im Kreuzfeuer

Die Salzburger fochten das zunächst nicht an. Alan eröffnete die zweite Hälfte mit einem schönen Schuss aus der Drehung (50.), aber auch bei einer Doppelchance von Sabitzer und Alan (55.) brillierte Goalie Gordon und hielt sein Team auf Schlagdistanz. Ins Bild passte da vorzüglich, dass Celtics erst dritter Schuss aufs Tor saß. Kapitän Brown, der erst am Wochenende nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte, verzückte die rund 800 mitgereisten Fans der Bhoys (60.).

Die Ohrfeige wirkte wieder belebend, der Glaube an die eigene Stärke war den Salzburgern nicht zu nehmen. Einem Fehlschuss von Alan (72.) folgte ein Foul von Izaguirre an Sabitzer und also ein Freistoß. Den versenkte Soriano aus gut 20 Metern (78.). Mehr war dann nicht mehr zu holen. Celtic fühlte sich gut bedient, hatte vielleicht auch andere Sorgen. Salzburgs Coach ist seine nicht los. "Hütter raus"-Rufe waren nach Abpfiff nicht zu überhören. Erster Tabellenführer in Gruppe D ist Dinamo Zagreb nach einem 5:1 über Astra Giurgiu. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 19.9.2014)

Europa League, Gruppe D, Donnerstag

Red Bull Salzburg - Celtic Glasgow 2:2 (1:1)
Red-Bull-Arena, 17.886 Zuschauer, SR Dias (POR)

Torfolge:
0:1 (14.) Wakaso
1:1 (36.) Alan
1:2 (60.) Brown
2:2 (78.) Soriano

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer (82. Ankersen) - Kampl, Leitgeb, Ilsanker, Sabitzer - Alan, Soriano

Celtic: Gordon - Ambrose, Denayer, Van Dijk, Izaguirre - Brown, Johansen (92. Kayal) - McGregor, Commons (75. Tonev), Wakaso - Scepovic (68. Stokes)

Gelbe Karten: Ulmer, Hinteregger bzw. Ambrose, Brown