Bild nicht mehr verfügbar.

Der frühere lettische Premier und designierte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis Anfang des Jahres in Riga.

Foto: REUTERS/Ints Kalnins

Riga - Der frühere lettische Premier und designierte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis soll unter dubiosen Umständen in den Verkauf der Citadele-Bank an eine US-Finanzholding involviert sein. Laut der Tageszeitung "Diena" bestätigte Dombrovskis, dass er eine "Urlaubsreise" mehrerer Politiker und an dem Deal beteiligter Geschäftsleute nach Georgien aus eigener Tasche bezahlt hat.

Diese Reise habe aber nichts mit dem geplanten Verkauf der aus der im Jahr 2008 notverstaatlichten Parex-Bank hervorgegangenen Citadele-Bank an das US-Unternehmen Ripplewood zu tun, sagte der ehemalige Regierungschef laut dem Zeitungsbericht vom Freitag. Die lettische Regierung hat den mit 92 Millionen Euro bezifferten Deal am Donnerstag abgesegnet.

Umstrittenes Geschäft

Demnach soll die Bank zu 25 Prozent direkt von der US-Holding übernommen werden, 25 Prozent übernimmt die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), und 50 Prozent gehen an unbekannte Investoren. Das Geschäft ist in Lettland unter anderem umstritten, weil es angeblich wesentlich höhere Angebote gegeben hat.

"Diena" berichtete weiters, mehrere Regierungspolitiker, darunter Vertreter von Dombrovskis wirtschaftskonservativer "Einheit"-Partei, hätten vergangenen Sommer just zu jenem Zeitpunkt gemeinsam in Georgien Urlaub gemacht, als der Preis für den Verkauf der ehemaligen Pleitebank ausgehandelt worden sei. Sowohl Dombrovskis als auch der Fraktionschef der "Einheit", Dzintars Zakis, betonten, die Reise sei privater Natur gewesen. Sie hätte daher auch nicht der Öffentlichmachung bedurft, so Zakis. (APA, 19.9.2014)