STANDARD: Was kann das TU Career Center leisten?
Czanba: Wir sind die Schnittstelle zwischen Uni und Arbeitsmarkt, haben uns aber im Laufe der Jahre zu einem HR-Consultant weiterentwickelt. Da wir den Alumni-Verein der TU in unserer Nähe haben, können wir mittlerweile auch Technikerinnen und Techniker mit Berufserfahrung besetzen.
STANDARD: Sie nagen also heftig am Geschäft der Headhunter?
Czanba: Nein, wir werben ja nicht ab. Aber ja - für Personalberater sind wir schon Mitbewerber. Wir haben ja auch Kandidaten aus anderen technischen Ausbildungsstätten. Wir sind eine Spezialisten-Stellenbörse mit rund 1300 Ausschreibungen im Jahr. Dass wir unser Portfolio irgendwann einmal öffnen - das kann sein.
STANDARD: Unternehmen drückt immer noch derselbe Schuh: Technikermangel.
Czanba: Noch ist das so, ja. Maschinenbau, Elektrotechnik - da gibt es Positionen, für die einfach keine Bewerbungen zu bekommen sind.
STANDARD: Die Karriereberatung für Studierende: Was sind da die Themen in einem Bereich, in dem Unternehmen ja eine Menge tun, um an Studierende und Absolventen zu gelangen ...
Czanba: Eigentlich unverändert: Wie bewerbe ich mich, wie schreibe ich mein CV, wie verhalte ich mich im Interview. Wie positioniere ich mich überhaupt gegenüber Arbeitgebern.
STANDARD: Wohin gehen die Trends?
Czanba: Industrie 4.0 und das Internet der Dinge erzwingen viel mehr Interdisziplinarität. Da kommen gerade gewaltige Herausforderungen auf uns zu - da müssen auch die Hochschulen nachziehen. In unserer Arbeit entwickeln sich gemeinsame Programme mit Unternehmen sehr gut - etwa Frauenförderprogramme. Ja, auch das Thema Technikerinnen ist nach wie vor ein sehr großes!
STANDARD:Spüren Sie die Konjunktur, wird es enger? Müssen Unternehmen in ihrem Aufwand sparen?
Czanba: Nein, in unserem Bereich nicht. Die Budgets der Unternehmen schwanken minimal. (DER STANDARD, 20./21.9.2014)