Jerusalem - Das "Bible Lands Museum" in Jerusalem hat das älteste bekannte jüdische Gebetsbuch der Öffentlichkeit präsentiert. Der 1.200 Jahre alte sogenannte Siddur umfasst nach Angaben des Museums rund 50 Seiten in hebräischer Handschrift und stammt aus dem Nahen Osten. Nach Ansicht von Experten wurde es von mehr als einer Person verfasst. Eine Radiokarbondatierung ergab, dass das Buch in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung entstand, teilte das Museum mit.

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Das Exponat sei "ein echter Schatz des jüdischen Volkes", sagte Amanda Weiss, Geschäftsführerin des Museums. "Es ist der Beweis einer blühenden und kreativen Gemeinschaft und eines kulturellen Lebens vor 1.200 Jahren". Der Band besteht aus drei Teilen: einem Morgengebet, liturgischen Gedichten und der sogenannten Haggada, die zum Pessach-Fest gelesen wird.

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Der Siddur wird im Rahmen einer Ausstellung über das "Buch der Bücher" zu sehen sein. Sie zeigt neben dem Gebetbuch unter anderem auch originale Seiten der Gutenberg-Bibel. Die Exponate sind eine Leihgabe aus den USA. In Jerusalem ist die Ausstellung noch bis zum 18. Oktober 2014 zu besichtigen. (APA/red, derStandard.at, 21.9.2014)