Der IS nutzt "GTA 5" als Vehikel für seine Propaganda.

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Die Terrororganisation "Islamischer Staat" setzt auf ihrer Suche nach Kämpfern nun offenbar auf Propaganda mithilfe von Videospielen. Vor rund einer Woche ist ein Video auf Youtube aufgetaucht, in dem das erfolgreiche Gangster-Epos "Grand Theft Auto 5" als Vehikel für die Botschaft des IS missbraucht wird.

"Wir tun alles, was man in Spielen macht"

"Wir tun alles, was man in Spielen macht, am echten Schlachtfeld", liest sich die Einleitung der dreieinhalbminütigen Aneinanderreihung verschiedener Szenen, die sowohl im Storymodus als auch in GTA Online aufgenommen wurden. Sie reichen von der Sprengung eines Militärkonvois bis hin zum brutalen Mord an einem Polizisten.

Ägyptische Medien berichten laut "Forbes", dass der IS mit dem Video "die Moral der Mudschaheddin (Glaubenskrieger, Anm.) heben und eine Anleitung für Kinder und Jugendliche darstellen" soll. Jede neue Szene wird vom Logo der Terrororganisation eingeleitet.

Gewalt-Diskussion

"Forbes"-Autor Paul Tassi fürchtet, dass das Video dazu führen könnte, dass die in den letzten Jahren nur noch selten aufgekommene Debatte rund um Gewalt in Videospielen wieder aufflammt. Er selbst geht davon aus, dass Propaganda wie diese nur jene beeinflussen kann, die ohnehin bereits mit dem Gedanken spielen, aus dem Westen in Richtung Syrien und Irak aufzubrechen.

Dabei widerspricht er der Ansicht des verurteilten Terroristen Shahid Butt im Interview mit Sky News. Seiner Aussage nach würden Kinder durch gewalttätige Spiele "entmenschlicht", sodass für sie die Aussicht auf den Kampf in Syrien wirke wie ein "Urlaub in Disneyland".

Es bleibt abzuwarten, ob "GTA 5"-Hersteller Rockstar auf die aktuelle Problematik reagieren wird. Der Titel soll mittlerweile über zwei Milliarden Dollar erwirtschaftet haben und erscheint in den kommenden Monaten auch für PlayStation 4, Xbox One sowie Anfang 2015 auch für Windows. (gpi, derStandard.at, 22.09.2014)