Litauische und US-Forscher wollen Archivmaterialien über das Leben litauischer Juden vor dem Zweiten Weltkrieg digitalisieren und ihre Archivbestände zusammenschließen. Der litauische Kulturminister Sarunas Sabaitis sprach von einer "unbezahlbaren digitalen Bibliothek" mit Informationen über die jüdische Bevölkerung und den Holocaust, die Wissenschaftern und der Öffentlichkeit offenstehe.

Mehr als 1,5 Millionen Dokumente

Die Arbeit an dem Projekt soll im kommenden Jahr zusammen mit dem New Yorker Institut für Jüdische Forschung (YIVO) aufgenommen werden und wird voraussichtlich sieben Jahre dauern, berichtete die Agentur BNS am Dienstag. Mehr als 1,5 Millionen Dokumente sollen digitalisiert und auf einer Webseite zugänglich gemacht werden.

YIVO-Direktor Jonathan Brent sprach von einem der wichtigsten Projekte zur Bewahrung jüdischer Vergangenheit im östlichen Europa und erinnerte daran, dass YIVO 1925 in Vilnius gegründet worden war. Das Institut hat bereits eine Webseite mit einem digitalisierten Archiv zur Geschichte der polnischen Juden eingerichtet. Vilnius war vor dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum jüdischer Wissenschaft und Kultur. (APA, 23.9. 2014)