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Adieu Windows 8 - Hello klassischer Desktop: Microsoft-CEO Satya Nadella.

Foto: Eric Risberg / AP

So soll es aussehen, das neue Startmenü von Windows 9

Screenshot: ComputerBase.de

Auch virtuelle Desktops sollen mit der neuen Version Einzug in Microsofts Betriebssystem halten.

Screenshot: Winfuture

In wenigen Stunden ist es so weit: Nach Monaten der Leaks und Spekulationen wird Microsoft am Dienstagabend die neueste Version seines Betriebssystems vorstellen. Zeit, zusammenzufassen, was darüber bisher schon nach außen durchgedrungen ist - und das ist doch eine ganze Menge.

Zurück zum Desktop

Auch wenn Microsoft selbst diesen Blickwinkel eher ungern anlegt, so wird Windows 9 - oder wie auch immer die unter dem Namen "Project Threshold" entwickelte Softwaregeneration schlussendlich heißen wird - eine Kehrtwende für das Unternehmen darstellen. Und zwar eine zurück zum Fokus auf den klassischen Desktop. Wo mit Windows 8 vor allem die Touchnutzung im Vordergrund stand, bringt der Nachfolger eine Reihe von Verbesserungen für den klassischen Maus- und Tastaturbetrieb.

Ein Startmenü

Der wichtigste Punkt dabei ist die Rückkehr des Startmenüs, wobei Microsoft versucht, die Stärken von Windows 7 mit der Kacheloptik von Windows 8 zu kombinieren. Die "moderne" Windows-8-Ansicht soll hingegen auf dem größten Teil aller Desktop-Systeme ganz wegfallen und nur mehr für Geräte mit Touchscreen angeboten werden. Dazu passend werden Apps, die jene Oberfläche, die Microsoft angesichts rechtlicher Probleme nicht mehr "Metro" nennen will, nutzen, nun auch am klassischen Desktop dargestellt, und zwar samt Fensterrahmen und in ihrer Größe veränderbar. Bisher liefen all diese Programmen in einem Full-Screen-Modus. Aus der Linux-Welt entlehnt man die Idee virtueller Desktops, um den digitalen Alltag etwas besser sortiert zu gestalten.

Bei Winfuture hat man bereits vorab Zugriff auf eine Testversion von Windows 9 bekommen und in einem Video das Startmenü vorgeführt.
WinFuture

Eine weitere Rücknahme einer Windows-8-Neuerung ist die Entfernung des Charm-Bars, der bislang am rechten Bildschirmrand verfügbar war und den Zugriff auf unterschiedliche Funktionen wie Sharing und Einstellungen anbot. Zudem soll die Sprachassistentin Cortana, die bisher nur unter Windows Phone verfügbar war, nun auch am Desktop zur Verfügung stehen.

Mobil

Für Windows 9 RT - also die auf Kompatibilität mit klassischen Windows-Programmen verzichtende mobile Ausgabe des Betriebssystems - geht man die exakt entgegengesetzte Richtung: Hier soll der klassische Desktop ganz verschwinden, bietet er doch keinen wirklichen Mehrwert. Stattdessen soll die Tablet-Experience in den Vordergrund gestellt werden. Zumindest mittelfristig dürfte die Entwicklung in diesem Bereich wohl auf eine Zusammenführung mit Windows Phone hinauslaufen.

Preview

Glaubt man aktuellen Berichten, dürfte Microsoft bereits knapp nach der Vorstellung einen ersten "Technical Preview" zum Download freigeben. Es gilt aber noch abzuwarten, wie öffentlich dieser sein wird. Wie ZDNet berichtet, sollen die Tester dabei mittels Updates einen deutlich aktuelleren Code bekommen, als dies bei früheren Release-Zyklen der Fall war. Ein Testsystem namens "Asimov" soll zudem Microsoft detaillierte Informationen darüber geben, was auf den Maschinen der Nutzer passiert - und so frühzeitig Fehler aufspüren, aber auch darüber Aufschluss geben, wie neue Features genutzt werden.

Abwarten

Wann eine fertige Version von Windows 9 zu erwarten ist, ist derzeit natürlich noch ungeklärt. Aktuelle Gerüchte sprechen von einer Freigabe im Frühjahr 2015, womit sich die im April abgehaltene Build-Konferenz von Microsoft bestens für einen Launch eignen würde. Zuletzt waren auch Berichte kursiert, dass das Update für bestehende Nutzer kostenlos sein wird. Neue Quellen sprechen davon, dass dies allerdings nur für Windows-8.1-User der Fall sein wird. Wer noch auf Windows 7 verharrt, soll mit einem Preis von 30 US-Dollar aber auch nicht allzu tief in die Tasche greifen müssen. Zudem ist davon auszugehen, dass diese Preise natürlich nur für private Nutzer und nicht für den Unternehmensbereich gelten. (red, derStandard.at, 30.9.2014)