Der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad, Jahrgang 1972, hat sich einen Namen mit Kritik am fundamentalistischen Islam gemacht. Seine Bücher "Der Untergang der islamischen Welt. Eine Prognose" und "Der islamische Faschismus. Eine Analyse" haben ihm eine Todesdrohung eines ägyptischen Predigers, aber auch Kritik europäischer Intellektueller eingebracht – vor allem wegen der Grundaussage, dass der Ur-Islam schon die Anlage zum Extremismus in sich trage ("Der Geburtsfehler des Islam").

Die Proteste gemäßigter Muslime, sie hätten mit den islamistischen Gräueltaten ja nichts zu tun, sind laut Abdel-Samad aus diesem Grund fragwürdig. Sie müssten sich von der politischen Seite des Islam lösen, um in der modernen Welt bestehen zu können. Das Argument, "der Islam an sich ist in Ordnung, er wird nur falsch angewandt", stimme nicht. Die Starrheit und Sakralisierung des islamischen politischen Denkens würden zum Untergang der islamischen Welt führen. Wenn Österreich nun im neuen Islamgesetz die ausländische Finanzierung vor allem der islamischen Religionslehrer verbiete, so sei das ein absolut richtiger Weg.

Abdel-Samad trat diese Woche im Rahmen der Wiener Diskussionsreihe "Stadtgespräche" der Arbeiterkammer mit Peter Huemer auf. Dem STANDARD gab er folgendes Interview.

Teil 1:

rauscher/puktalovic

Teil 2:

rauscher/puktalovic