Athen - Die griechische Regierung sagt für 2015 ein kräftiges Wirtschaftswachstum und steigende Haushaltsüberschüsse voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde voraussichtlich um 2,9 Prozent zulegen, sagte Finanzstaatssekretär Christos Staikouras am Montag. Der Staatsetat werde ebenfalls ein Plus von 2,9 Prozent aufweisen, sofern die Zahlungen für den Schuldendienst ausgeklammert werden.

"Das Land beginnt jetzt eine lange Phase nachhaltigen Wachstums und von Haushaltsüberschüssen" sagte Staikouras. "Das wird die Beschäftigung ankurbeln, die Arbeitslosigkeit drücken und den Lebensstandard für alle Einwohner erhöhen." Die Arbeitslosenquote soll von 24,5 auf 22,5 Prozent zurückgehen, der Schuldenstand von 175 auf 168 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Sechs Jahre Rezession

Für 2014 werde weiterhin mit einem Wachstum des (BIP) um 0,6 Prozent gerechnet. Die griechische Wirtschaft steckt seit sechs Jahren in der Rezession, das BIP schrumpfte in dieser Zeit um insgesamt ein Viertel. Im zweiten Quartal 2014 fiel die Wirtschaftsleistung zum 24. Mal in Folge schwächer aus als im Vorjahreszeitraum. Die Vorhersage eines Wachstums von 0,6 Prozent im laufenden Jahr halten viele Ökonomen für zu optimistisch.

Die Regierung will sich im kommenden Jahr mehrfach an den Finanzmarkt wagen, um sich Geld von Investoren zu leihen und so aus dem Rettungsprogramm von Internationalem Währungsfonds und Europäischer Union aussteigen zu können. Geplant ist unter anderem die Emission von Anleihen mit sieben- und zehnjähriger Laufzeit. (APA/Reuters, 6.10.2014)