Wien - Die Verbesserung zahlreicher Vertrauensindikatoren zu Jahresbeginn 2014 gab Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung in der ersten Jahreshälfte. Der erwartete Aufschwung blieb allerdings aus zeigt der Konjunkturindikator der OeNB vom Oktober. Das Wachstum war mit +0,1 Prozent im ersten und +0,2 Prozent im zweiten Quartal (jeweils zum Vorquartal) sehr verhalten.

Weil die vom Export erhofften Impulse ausbleiben, kommt das Wirtschaftswachstum auch in der zweiten Jahreshälfte nicht in Schwung - die Wirtschaftsleistung dürfte im Gesamtjahr 2014 nur um 0,8 Prozent wachsen. Der OeNB-Konjunkturindikator auf Lkw-Fahrleistungsdaten der Asfinag.

Ende August hatte die OeNB ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr bereits um 0,7 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent kräftig gesenkt.

Exporte stagnieren

Die Güterexporte dürften laut OeNB-Exportindikator im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr stagniert haben und im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 sogar zurückgegangen sein. Der OeNB-Konjunkturindikator vom Oktober signalisiert daher ein Wachstum der österreichischen Wirtschaft im dritten und vierten Quartal 2014 um nur 0,1 Prozent bzw. 0,2 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorquartal.

Als Ursachen nennt die Nationalbank die anhaltende Konjunkturschwäche im Euroraum und den Russland-Ukraine-Konflikt. Im bisherigen Jahresverlauf hätten die nominellen Güterexporte Österreichs kumuliert nur um 1,2 Prozent zugenommen. Die Güterexporte nach Russland seien in den ersten sieben Monaten des Jahres um über 250 Mio. Euro oder 12 Prozent geschrumpft - das entspricht 0,4 Prozent des gesamten österreichischen Güterexportvolumens. Auch Vorlaufindikatoren wie Exportaufträge und Luftfrachtvolumina würden derzeit kein Anspringen der Exportkonjunktur bis zum Jahresende 2014 erwarten lassen, heißt es in der Erläuterung.

Aufgeschobene Investitionen

Viele Unternehmen würden ihre Investitionsvorhaben aufschieben, so die OeNB, lediglich von den Wohnbauinvestitionen, die von steigenden Immobilienpreisen und zusätzlichem Wohnbedarf stimuliert würden, gingen Wachstumsimpulse aus. Vom privaten Konsum werden trotz einer aufgrund rückläufiger Inflationsraten leicht steigenden realen Kaufkraft und einer derzeit stabilen Beschäftigungssituation keine Impulse erwartet. (APA/red, derStandard.at, 21.10.2014)