Festival-Co-Gründerin Tini Trampler ist mit ihrer "Dreckigen Combo" beim Festival ParisVienne dabei.

Foto: Festival ParisVienne

Während zwischen Wiens und Berlins Musikszenen seit Jahren reger Verkehr herrscht, scheint dieser zwischen Wien und Paris ausbaufähig. Seit 2010 fördert das Festival ParisVienne die wechselseitige Vernetzung. Gegründet von der österreichischen Sängerin Tini Trampler sowie der in Paris beheimateten Wiener Sänger-Schauspielerin Alice Schneider, hat sich dieses sympathische Graswurzelunternehmen inzwischen zur stabilen Austauschplattform entwickelt.

Nachdem zuletzt Wiener Musikerinnen und Musiker in Paris gastierten, steht nun ein viertägiges "Rückspiel" an. Im Rahmen dieser zwölften Festival-Ausgabe gibt es keine stilistischen Vorgaben: Als österreichischer Headliner sei etwa Alex Miksch genannt (22. 10., Shelter), der wunderbar düstere Waldviertler Dialekt-Poet, der mit rostiger Stimme und trashiger Blues-Gitarre Kostproben aus dem nächsten Album zum Besten geben wird. Programmatischer Titel: Wo di da Teife ohoid.

Stimmfach-Kollege Jo Strauss wird seine jazzig angehauchten Cabaret-Gstanzln zum Besten geben (24. 10., Fluc-Café), Pop-Sängerin Mary Broadcast ihre neue CD Dizzy Venus vorstellen, mit Gästen wie Birgit Denk und Bernhard Eder (25. 10., Theater Akzent). Tini Trampler erweitert ihre "Dreckige Combo" erstmals zum neunköpfigen Orchester und lässt ihre vielfärbigen, von Ska, Swing, Ragtime und Mariachi angefixten Songs hören (24. 10., Fluc-Café). Ihr Pariser Pendant, Alice Schneider, präsentiert die Elektro-Pop-Chansons ihres Quintetts „Wunderland“ (23. 10., Fluc-Wanne).

Aus Frankreich reist weiters das Duo From & Ziel an, das den Geist der Chansons von Jacquel Brel und Serge Gainsbourg ins Hier und heute übersetzt (22. 10., Shelter). Wie auch das erstmals in Österreich gastierende Trio Les Saligauds Élégants um Sänger-Gitarrist Marc Loy (25. 10., Theater Akzent): Seine bissigen, humorvollen Texte finden sich in Swing- und Blues-beeinflusste Lieder gewandet. Empfehlung! (felb, DER STANDARD, 22.10.2014)