Die Reparatur des iPad Air 2 sollte man lieber Profis überlassen.

Foto: iFixit

Vergangenes Jahr hat Apple aus der einstigen iPad-Reihe die iPad Air-Reihe gemacht. Das erste Air erwies sich nicht nur als schlank, sondern auch als gut verarbeitet und flott. Die kompakte Bauweise führte allerdings dazu, dass es laut den Experten von iFixit das bislang am schwierigsten zu reparierende Apple-Gerät überhaupt wurde.

Mit dem iPad Air 2 dreht der kalifornische Elektronikhersteller nun weiter an der Schraube. Lediglich 6,1 Millimeter dünn ist das nun auch in einer goldenen Ausführung verkaufte Tablet, das mit dem leistungsstarken A8X-Chip aufwartet. Damit unterbietet es in dieser Hinsicht sogar die beiden aktuellen iPhones, zumal es auch keine herausstehende Kameraoptik gibt.

Zugriff nur über Front möglich

Nachdem Apple seine neuen Smartphones verschraubt hat, hoffte man bei iFixit auch, beim neuen iPad auf Schrauben zu stoßen. Doch erneut hat Apple das Tablet verklebt. Es lässt sich also nur mit Hilfe von geeigneten Werkzeugen (etwa harte Plektren) unter Einsatz von Hitze öffnen.

Der Zugriff auf die Innereien des Geräts kann ausschließlich über die Abnahme des Displays erfolgen, was selbst bei einfachen Reparaturen zu einem gewissen Risiko für schwerere Schäden führt. Etwas erleichtert wird dies allerdings durch die Tatsache, dass das Frontglas und der LCD nun eine Einheit sind.

iFixit Video

Angelötetes Lightning-Kabel

Unter dem Display kommen schließlich die zu den diversen Sensoren führenden Kabel zum Vorschein, als auch die Chips für LCD und Touchsensor. Nimmt man den Home Button ab, findet man außerdem den von NXP Semiconductors gefertigten Fingerabdruckleser für das neu integrierte Touch ID-System.

Mikrofon, Kamera, WLAN-Antenne und eine Reihe anderer Komponenten sind von hier aus mit etwas Nachhilfe von Werkzeug herausnehmbar. Das Mainboard des iPad Air 2 ist allerdings eingeklebt, seine Entfernung also nur mit viel Vorsicht machbar. Ärgerlicherweise hat Apple das Verbindungskabel zum Lightningport nicht angesteckt, sondern wie schon im Vorjahr angelötet.

Eingeklebter, kleinerer Akku

Auf der Platine liegen der A8X-Prozessor, zwei Mal ein GB RAM, der Onboardspeicher, der Soundchip, das WLAN-Modul und auch der NFC-Chip. Ist es entfernt, kann er Akk des iPads ausgebaut werden. Auch dies erfordert einigen Aufwand, da dieser ebenfalls eingeklebt ist.

Auffallend ist außerdem, dass der Stromspeicher mit 27,62 Wattstunden im Vergleich zum Vorjahr (32,9) um rund 15 Prozent kleiner ausfällt. Trotzdem verspricht Apple eine ebenbürtige Laufzeit von zehn Stunden. Laut Beobachtung von iFixit hält das Vorjahresmodell allerdings etwas länger durch als das aktuelle.

Nach der Herausnahme der Batterie verbleiben nur noch die Smartcover-Magneten im Gehäuse. Die Abdeckung für das letztjährige iPad Air arbeitet auch problemlos mit der aktuellen Generation zusammen.

Schwer reparierbar

In Summe ist auch das Air 2 ein alles andere als leicht zu reparierendes Gerät. Der Austausch vieler Komponenten erfordert spezielles Werkzeug und viel Geschick. Zudem muss in jedem Fall die Displaykonstruktion abmontiert werden. iFixit vergibt daher niedrige zwei von zehn möglichen Punkten für das Apple-Tablet. (gpi, derStandard.at, 23.10.2014)