Eine neue Website dokumentiert verbogene iPhones

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Die Aufregung um das sogenannte "Bendgate" bei den neuen iPhone 6-Modellen war groß: Nutzer reklamierten, dass sich Apples Mobiltelefone in der Hosentasche verbiegen würden, was auf eine mangelhafte Verarbeitung schließen lässt. Via Twitter und Co verbreitete sich die Nachricht in Windeseile, das "Bendgate" war in aller Munde. Apple wiegelte allerdings ab: Lediglich neun Kunden hätten sich direkt beim IT-Konzern beschwert. Konsumentenschützer konstatierten den iPhones in Tests eine "mittelmäßige" Biegsamkeit, vergleichbar mit aktuellen Android-Modellen.

Weit mehr als neun Fälle

Eine neue Website möchte nun zeigen, dass Bendgate doch eine weitreichendere und nachhaltigere Panne als von Apple dargestellt ist. In Anspielung auf die offizielle Zahl der Kundenbeschwerden nennt sich die Seite "1 of the 9" (einer der neun), mittlerweile gibt es über 200 mit Video und Foto dokumentierte "Bendphones". Auf Twitter haben die Verantwortlichen zusätzlich über 400 weitere Fälle ausgemacht. In einigen Fällen ist die Biegung nur leicht erkennbar, andere Apple-Mobiltelefone sind deutlich ramponiert.

Offener Brief an Apple

In einem offenen Brief an Apple-CEO Tim Cook fragen die Seitenbetreiber nun, warum Apple den Fall herunterspiele. Sie wollten weiters wissen, ob Apple Änderungen beim Herstellen der iPhones plane, um künftige Biegungen zu vermeiden. Für Aufsehen hatte etwa der Fall eines gebogenen iPhone 6 gesorgt, das durch die Biegung zu brennen begonnen hatte. "Kann Apple die Sicherheit seiner Nutzer gewährleisten?", so die Betreiber an Cook.

PR-Aktion?

Wer hinter der Website steckt, ist momentan nicht ganz klar. Natürlich könnte es sich um einen frustrierten iPhone-Nutzer handeln, dessen Mobiltelefon kaputtging. Gleichzeitig ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine ausgefeilte PR-Aktion der Konkurrenz handelt. (fsc, derStandard.at, 24.10.2014)