Erstes Rennen, zwei Siegerinnen: Mikaela Shiffrin (li) und Anna Fenninger.

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Zum dritten Mal in einem Riesentorlauf auf dem Stockerl: Eva-Maria Brem.

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Top-Stimmung auf den Rängen.

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Sölden – Anna Fenninger (AUT) und Mikaela Shiffrin (USA) haben den Saisonauftakt-Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner in Sölden ex aequo für sich entschieden. Sowohl die 19-jährige US-Amerikanerin als auch die 25-jährige Salzburgerin benötigten für die zwei selektiven Durchgänge ziemlich exakt 2:39.85 Minuten, Tausendstel-Sekunden werden im Ski-Weltcup bekanntlich nicht berücksichtigt.

Auf den Plätzen drei und vier landeten die beiden Österreicherinnen Eva-Maria Brem (+0,27 Sek.) und Kathrin Zettel (+0,29), dahinter reihte sich die Italienerin Federica Brignone (+0,37) ein.

"Auf meinen Schultern lag viel Druck, vor dem Start war ich extrem nervös. Im Moment bin ich in erster Linie froh, einen guten Start hingelegt zu haben", sagte die ansonsten sehr cool wirkende Fenninger diesmal mit leicht wackeliger Stimme. "Ich habe so lange dafür gearbeitet. Anna hat es mir so schwer gemacht, es ist ein Traum, mit ihr am Podest zu stehen", sagte Shiffrin. "Ich habe mir gewünscht, auf dem Podium zu stehen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen kann", sagte Brem. Und Zettel, die knapp am Stockerl vorbeischrammte, sagte: "Das ist mir heute wurscht. Ich weiß, was noch alles drin ist".

Shiffrin erstmals im RTL vorne

Shiffrin lag nach dem ersten Lauf noch neun Hundertstel-Sekunden vor der österreichischen Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison. Die US-Amerikanerin feierte ihren ersten Sieg im Riesentorlauf, für die Salzburgerin war es der achte Erfolg in jener Disziplin, in der sie letzte Saison die kleine Kristallkugel holte. Eva-Maria Brem landete zum dritten Mal in einem Riesentorlauf auf dem Podest. Fenninger sorgte obendrein für den ersten Sölden-Sieg der ÖSV-Damen seit sechs Jahren, 2008 gewann Zettel.

Von Platz zwölf auf sechs stürmte die Deutsche Victoria Rebensburg, die das Rennen 2010 für sich entschied. Einen weiten Sprung nach vorne machte auch Andrea Fischbacher (AUT), die sich mit Laufbestzeit in der Entscheidung von Platz 26. auf 13 verbesserte. Ramona Siebenhofer (AUT) belegte in der Endwertung Rang 20.

Im zweiten Lauf ausgeschieden ist Vorjahressiegerin Lara Gut. Zur Halbzeit lag die Schweizerin noch auf Platz fünf. Gar nicht nach Wunsch lief es für die Slowenin Tina Maze. Die Siegerin von 2012 fiel nach Platz 16 im ersten Lauf auf Rang 22 zurück.

Schwierige Bedingungen wegen Schnees

Nach dem heftigen Wintereinbruch zur Wochenmitte mit über einem halben Meter Neuschnee fanden die Damen vor 13.000 Zuschauern schwierige Bedingungen vor. Bei diffuser Sicht waren zahlreiche Schläge kaum zu sehen, auch die 3.000 m Seehöhe und die Länge des vor allem im ersten Lauf eng gesetzten Kurses machte ihnen zu schaffen.

Bereits im ersten Durchgang scheiterten zahlreiche Läuferinnen. Darunter waren Elisabeth Görgl (AUT), Michaela Kirchgasser (AUT), Carmen Thalmann (AUT), Rosina Schneeberger (AUT), Dominique Gisin (SUI) und Marie-Michele Gagnon (CAN).

Dem Ergebnis entsprechend positiv resümierte ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum: "Das war weit mehr als erwartet". (Thomas Hirner aus Sölden, derStandard.at, 25.10.2014)