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Ein Schild zeigt in Sierra Leone, welche Familien unter Quarantäne gestellt wurden.

Foto: AP Photo/ Michael Duff, File

Genf/Monrovia/Freetown - Die Zahl der Ebola-Fälle in Westafrika ist auf mehr als 10.000 gestiegen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Samstag sind 10.141 Menschen an der Seuche erkrankt. Davon sind 4.922 gestorben. Experten gehen weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus.

Im Vergleich zur jüngsten Erhebung, die vor drei Tagen veröffentlicht wurde, hat es im am meisten betroffenen Liberia weder neue Erkrankte noch weitere Tote gegeben. Allerdings ist in Sierra Leone die Zahl der Ebola-Fälle um fast 200 auf 3.896 gestiegen. Dort starben in den vergangenen Tagen 22 weitere Menschen an der Krankheit, teilte die WHO in Genf mit.

50 Menschen in Mali unter Quarantäne

Nach dem Tod der ersten Ebola-Patientin in Mali sind 50 Menschen aus dem Umfeld des gestorbenen Mädchens unter Quarantäne gestellt worden. 43 Kontaktpersonen, unter ihnen acht Krankenhausmitarbeiter, stehen in Kayes im Südwesten des Landes unter medizinischer Beobachtung, wie das malische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte.

Dort war die Zweijährige am Freitag gestorben, nachdem sie sich im Nachbarland Guinea mit Ebola infiziert hatte. In Westafrika hat sich die Anzahl der Todesfälle unterdessen auf über 10.000 erhöht.

Diskussion um Symptome

In Mali wurden zehn Menschen in der Hauptstadt Bamako unter Quarantäne gestellt. Bei ihnen handelt es sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums um Angehörige einer Familie, bei der sich das Mädchen und ihre Großmutter nach ihrer Rückkehr aus Guinea kurzzeitig aufhielten, bevor sie weiter in ihren Heimatort reisten. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, da das Mädchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht ansteckend gewesen sei. Während ihres Aufenthalts in Bamako habe die Patientin noch keine Krankheitssymptome gezeigt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprach dieser Darstellung. Erste Symptome wie Nasenbluten seien bereits aufgetreten, als sich das Mädchen noch in Guinea aufgehalten habe. Während ihrer Heimfahrt in einem Reisebus seien somit viele Menschen einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt gewesen, teilte die WHO mit. Die Lage in Mali sei somit äußerst ernst. (APA, 25.10.2014)