Teheran - Der iranische Präsident Hassan Rohani hat eine Aufklärung von mehreren Säureanschlägen auf Frauen in der Stadt Isfahan verlangt. Rohani beauftragte damit das Innen- und Justizministerium sowie den Geheimdienst. "Das sind unmenschliche Taten", sagte Rohani am Samstag. Die Täter und ihre Auftraggeber sollten unverzüglich festgenommen werden.

Vier Frauen sollen nach offiziellen Angaben Mitte Oktober mit Säure angegriffen worden sein, weil sie angeblich die islamische Kleiderordnung verletzt haben sollen. Im Iran müssen alle Frauen in der Öffentlichkeit lange Mäntel und Schleier tragen, um Körper und Haare zu bedecken.

Protestdemonstrationen geplant

Nach anderen Angaben sollen acht Frauen Opfer von Säureanschlägen geworden sein. Demnach wurde eine Studentin aus Isfahan auf einem Auge blind. Sie wurde auf Kosten der Regierung und in Anwesenheit des Gesundheitsministers operiert. Für Samstag waren erneut Protestdemonstrationen geplant, unter anderem auch in Teheran. Das Innenministerium verbot diese jedoch.

Viele Frauen im Iran nehmen die Vorschriften, wie sie sich zu kleiden haben, nicht so ernst. Alle Versuche der Sittenpolizei in den vergangenen 35 Jahren, die Vorschriften durchzusetzen, sind mehr oder weniger gescheitert.

Daher kamen auch Spekulationen auf, dass die Säureangriffe eine neue Taktik bei der Durchsetzung der islamischen Kleiderordnung gewesen sein könnten.

Präsident Rohani lehnt strenge Kontrollen auf den Straßen ab. Er warnte, dass solche Aktionen "Unruhen provozieren könnten". (APA, 25.10.2014)