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Kurz vor seinem 54. Geburtstag Anfang November äußert sich Apple-CEO Tim Cook

Foto: Reuters/Nicholson

Eines solle ganz klar sein, so Apple-Chef Tim Cook: Er sei stolz darauf, schwul zu sein – und habe bislang nicht geschwiegen, weil er sich dafür geschämt habe. Allerdings sei ihm seine Privatsphäre ein wichtiges Gut gewesen, so Cook.

Er tausche sie jetzt durch sein Outing allerdings gegen die Möglichkeit ein, anderen, jüngeren Menschen zu helfen. "Wenn jemand hört, dass der CEO von Apple schwul ist, hilft das vielleicht jemandem, der mit seiner Identität nicht im Reinen ist", erklärt Cook in einem Text in der aktuellen Ausgabe der "Bloomberg Businessweek", der am Donnerstag bekannt wurde.

"Viele Kollegen bei Apple wissen Bescheid"

Cook schreibt außerdem, dass er seine Homosexualität am Arbeitsplatz nicht geheim gehalten habe. "Viele Kollegen bei Apple wissen, dass ich schwul bin", so Cook. Tatsächlich hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Gerüchte um die sexuelle Orientierung des Apple-CEO gegeben. So hatte sich erst vor wenigen Monaten ein US-Journalist im Fernsehen verplappert.

Cook fordert stärkeren Minderheitenschutz

Der Apple-CEO, der die Firmenleitung nach dem Tod von Gründer Steve Jobs 2011 übernahm, hatte in der Vergangenheit immer wieder Gleichstellungsmaßnahmen und mehr Rechte von Minderheiten urgiert. So hatte sich Apple – neben anderen großen IT-Konzernen – aktiv an der Regenbogenparade in San Francisco engagiert. Im jetzt erschienen Text fordert Cook, dass die Politik weiter die Rechte von Minderheiten schützt. "In der Mehrheit der US-Bundesstaaten können Vorgesetzte immer noch Leute feuern, weil sie eine andere sexuelle Orientierung haben", so Cook.

Beitrag leisten

Als Aktivisten würde sich der Apple-Chef nicht bezeichnen. Allerdings frage er sich, in Anlehnung an den US-Bürgerrechtler Martin Luther King, was er für andere tun könne. Cook hofft, mit seinem Outing einen kleinen Beitrag zu mehr Offenheit geleistet zu haben. (fsc, derStandard.at, 30.10.2014)