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Trümmer von SpaceShipTwo in der Mojave-Wüste werden von Ermittlern der US-Behörde NTSB begutachtet. Das Unglück war laut Experten ein herber Rückschlag für die private Raumfahrt.

Foto: Reuters / Lucy Nicholson

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Richard Branson nahm am Samstag zum Unglück Stellung.

Foto: AP/Melley

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Links Kopilot Michael Alsbury, der bei dem Unglück ums Leben kam, rechts Pilot Peter Siebold, der überlebt hat.

Fotos: AP Photo/Scaled Composites

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Das Wrack des Raumschiffs in der Mojave-Wüste.

Foto: AP Photo/KABC TV

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Spaceship Two auf einem Archivbild.

Foto: AP/Virgin Galactic

Milliardär Richard Branson hält nach dem Absturz seines Flugzeuges SpaceShipTwo weiter an seinen Plänen für den Weltraumtourismus fest. Laut Experten gibt es aber in den kommenden Jahren keine privaten All-Flüge.

Mojave - In der kalifornischen Mojave-Wüste, in der sich das tödliche Unglück ereignete, hat Milliardär Richard Branson nach dem Absturz seines Passagier-Raumflugzeugs SpaceShipTwo eine lückenlose Aufklärung versprochen. Zugleich, betonte der 64-jährige Brite, seien er und sein Konzern Virgin Galactic fest entschlossen, aus den Fehlern der Katastrophe zu lernen und den Traum vom Weltraumtourismus weiter voranzutreiben. "Wir verstehen, dass Risiken bestehen, und wir werden nicht blind vorpreschen. Das zu tun wäre eine Beleidigung für alle, die von der Tragödie betroffen sind", sagte Branson.

Die Raumfähre war am Freitag bei einem Testflug aus noch ungeklärter Ursache in der Mojave-Wüste abgestürzt. Der Kopilot kam ums Leben, der Pilot konnte sich mit einem Fallschirm schwer verletzt retten. SpaceShipTwo hätte nach Plänen Bransons bereits im kommenden Jahr erstmals Privatleute gegen Bares an die Grenze zwischen Erdatmosphäre und Weltall in rund 100 Kilometer Höhe bringen sollen.

Am Samstag trafen mehr als ein Dutzend Ermittler der US-Behörde für Transportsicherheit NTSB in Kalifornien ein. Sie untersuchten die Absturzstelle, sammelten Daten und befragten Zeugen. Der Pilot konnte laut dem NTSB-Vorsitzenden Christopher Hart wegen seiner Verletzungen noch nicht befragt werden.

Bei NTSB zeigte man sich zuversichtlich, die Ursache des Absturzes zu finden. So hätte es sechs Kameras an Bord der Raumfähre sowie drei weitere im Trägerflugzeug WhiteKnightTwo gegeben. Bis die Untersuchung abgeschlossen sei, könnten bis zu zwölf Monate vergehen.

Als "herben Rückschlag für die bemannte private Raumfahrt" bezeichnete Raumfahrtexperte Gernot Grömer vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) den Absturz. Er verwies auf den Vorfall mit dem unbemannten Raumtransporter Cygnus des privaten Unternehmens Orbital Sciences von vergangenen Dienstag: Die Versorgungskapsel mit Nachschub für die Internationale Raumstation ISS war Sekunden nach dem Start explodiert.

"Wir werden im nächsten Jahr und wahrscheinlich in den Jahren danach keine kommerziellen Flüge für Touristen ins All sehen", sagte Raumfahrtexperte Marco Caceres von der Beratungsfirma Teal Group. Tickets für die Flüge von Virgin Galactic (Kostenpunkt: 250.000 Dollar) haben sich Lady Gaga, Angelina Jolie oder Leonardo DiCaprio gesichert.

Erstes Unglück 2007

Schon 2007 waren bei einem Test für das Triebwerk der SpaceShipTwo-Rakete drei Menschen ums Leben gekommen. Der aktuelle, 55. Übungsflug, war der erste Test mit Raketenzündung seit Jänner. Laut Experten wurde diesmal eine andere Treibstoffmischung genutzt, die zuvor ausgiebig getestet worden sein soll. (krud, APA/DER STANDARD, 3.11.2014)