Berlin/Essen - Der neue Karstadt-Chef Stephan Fanderl fordert einem Zeitungsbericht zufolge von den rund 17.000 Mitarbeitern mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten und bringt stärker an Leistung orientierte Gehälter ins Gespräch.

"Wir müssen Service dann anbieten, wenn unsere Kunden ihn nachfragen. Und wir werden über leistungsorientierte Gehaltsbestandteile nachdenken", zitiert die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" am Samstag aus einem Brief Fanderls an die Mitarbeiter der Warenhauskette.

"Die Zeit ist knapp"

Dabei setze er neben Änderungen bei Preisen und Sortimenten auch auf zwei verschiedene Kaufhaustypen: ein Kaufhaus für den Erlebniskauf und eines für die Nahversorgung. Den defizitären Filialen setze Fanderl eine Frist. Bis Mitte 2015 solle dort die Wende geschafft sein. "Die Zeit ist knapp", schreibt er laut dem Blatt.

Fanderl hatte vor rund einer Woche die Führung der deutschen Warenhauskette Karstadt übernommen. Dabei kündigte er eine Rosskur an, um den mit Verlusten und Umsatzrückgängen kämpfenden Traditionskonzern wieder in die schwarzen Zahlen führen. Für sechs Standorte, darunter Warenhäuser in Stuttgart und Hamburg, ist das Aus im kommenden Jahr bereits beschlossene Sache. Weitere zehn der 83 Warenhäuser stehen demnach auf der Kippe. Im August hatte der österreichische Immobilieninvestor Rene Benko mit seiner Signa Holding Karstadt komplett übernommen. (APA, 01.11.2014)