Madrid - Spaniens oberster Gerichtshof hat Ermittlungen gegen zwei frühere Ministerpräsidenten von Andalusien wegen des Verdachts der Verwicklung in einen Finanzskandal eingeleitet. Die Justiz legt den Sozialisten Manuel Chaves und José Antonio Grinan zur Last, an der illegalen Vergabe von Subventionen in der bevölkerungsreichsten Region des Landes beteiligt gewesen zu sein.

Chaves (69) hatte Andalusien von 1990 bis 2009 regiert und der spanischen Zentralregierung in verschiedenen Ressorts als Minister angehört. Er war bis vor wenigen Jahren eines der Schwergewichte in der Partei der Sozialisten (PSOE). Grinan (68) war von 2009 bis 2013 Chef der andalusischen Regionalregierung.

In Andalusien sollen Mitglieder der Regierung, Gewerkschaftler und Unternehmer von 2000 bis 2012 ein System geschaffen haben, das die Vergabe von Subventionen und Arbeitslosenhilfen in Höhe von insgesamt 855 Millionen Euro ohne die vorgeschriebenen Kontrollen ermöglicht hatte. Chaves und Grinan hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. (APA, 13.11.2014)