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Das im russischen Fernsehen gezeigte "Satellitenbild". Eine Version in hoher Auflösung finden Sie hier.

Foto: REUTERS/Channel One/Handout

Kiew/Brisbane - Das russische Staatsfernsehen hat diese Woche angebliche Satellitenaufnahmen von einem Kampfjet des Typs MiG-29 gezeigt, der in der Nähe der Boeing-777 am 17. Juli geflogen sei und eine Rakete abgefeuert habe.

Die Aufnahme ist offensichtlich aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Bildern zusammengesetzt. Das Google-Maps-Satellitenbild, das als Hintergrund verwendet wurde, ist mehrere Jahre alt, das Bild des Flugzeugs stammt von der Herstellerseite und zeigt im Gegensatz zum Flug MH17 eine Boeing 767.

Spionagesatellit

Das Foto soll von einem britischen oder US-Spionagesatelliten stammen, behauptete der erste Vize-Präsident der Russischen Vereinigung der Ingenieure, Iwan Andrijewski, in dem Bericht.

Die Ermittler der Untersuchungskommission in den Niederlanden hatten bisher keinerlei Hinweise auf ein anderes Flugzeug. Der Hauptverdacht richtet sich gegen die prorussischen Separatisten, die mit einer Rakete vom Boden aus die Maschine abgeschossen haben könnten. Bei der Tragödie starben 298 Menschen

Sensation zum G-20-Gipfel

Das kremlnahe Fernsehen bezeichnete den Bericht über den Abschuss aus der Luft als "Sensation" zum G-20-Gipfel. Der australische Regierungschef Tony Abbott will als Gastgeber den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Tragödie zur Rede stellen. Die neuen Hinweise seien wichtig für die Konfrontation von Putin und Abbott in Brisbane, meinten die TV-Moderatoren.

Unter den Opfern waren auch 38 Australier. Abbott gibt Putin die Schuld an dem Abschuss der Maschine, weil Russland die Separatisten in der Ostukraine unterstützt, und fordert auf dem Gipfel eine Entschuldigung von ihm. Russland hatte dagegen eine unabhängige Untersuchung gefordert, die auch andere Varianten berücksichtigt. (red, APA, 15.11.2014)