Bild nicht mehr verfügbar.

Skifahren war dereinst ein Volkssport. Mittlerweile rechnet so manch einer das Vergnügen eher dem Luxussegment zu.

Foto: APA/Gindl

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: apa

Beheizte Skilifte, Täler umspannende Skischaukeln, künstlicher Schnee für das winterliche Pistenvergnügen: Damit der geneigte Gast in den Skigebieten seiner Leidenschaft frönen kann, ist ein hoher Aufwand nötig. Der schlägt sich auch in den Preisen für Ski-Liftkarten nieder. Seit Jahren steigen die Kosten fürs Skifahren laut Verein für Konsumenteninformation (VKI) deutlich schneller als die Inflationsrate - deutlich schneller - soll heißen, mehr als doppelt so hoch als die Inflationsrate: Im Jahresabstand wurden die Tageskarten-Preise für Erwachsene im Schnitt um 2,6 Prozent angehoben, für Sechs-Tages-Skipässe um 3,7 Prozent. Der Verbraucherpreisindex ist im Vergleich dazu "nur" um 1,6 Prozent gestiegen.

Luxusvergnügen

Die Tickets zum Schneevergnügen werden damit in dem einen oder anderen Ski-Gebiet in Österreich mittlerweile schon zu einem Luxusvergnügen. "Die teuersten Skigebiete schrammen gerade noch an der 50-Euro-Marke für die Erwachsenen-Tageskarte vorbei", so Peter Blazek, VKI-Experte und Projektleiter in einer Aussendung. Zwar gebe es in vielen Skigebieten auch günstigere Paketpreise und Ermäßigungen für Kinder. "Doch selbst mit Vergünstigungen wird der gemeinsame Skiurlaub für Familien zunehmend unerschwinglich", so der VKI-Experte weiter.

Laut den Konsumentenschützern halten das auch Brancheninsider für problematisch und sehen darin einen gewichtigen Grund dafür, dass viele Kinder erst gar nicht mehr mit dem Skifahren beginnen. Zu teuer. Unerfreulich für die gesamte Branche: Denn auch später als Erwachsene seien sie nur schwer für den (Pisten-)Skisport zu gewinnen. Zum Teil weichen Skifahrer bereits in den Tourenskilauf aus: Sie würden sich anfangs nur die Kosten für das Liftticket sparen wollen und finden letztlich Gefallen am "anderen" Skifahren, so der VKI.

Rasanter Anstieg

Insgesamt untersuchte der VKI heuer landesweit 95 Wintersportziele – mit einem mehr als eindeutigen Ergebnis: In den letzten zehn Jahren seien die Tageskarten um 37,7 Prozent hinaufgeschnellt, Sechs-Tages-Karten wurden sogar um 40 Prozent teurer. Der VPI legte im selben Zeitraum lediglich um 23 Prozent zu.

Nach Regionen sei das Familienpaket mit Tageskarten für zwei Erwachsene, einem Jugendlichen und einem Kind auf der Salzburger Postalm am günstigsten. Mit 44 Euro zahle man in dieser Saison deutlich weniger als im Vorjahr – allerdings wurde im Gegenzug die Pistenlänge von 20 auf nüchterne sechs Kilometer reduziert. Ebenfalls günstig sei laut VKI das Familienpaket im steirischen Wenigzell Schneeland (61,71 Euro) mit zwei und in Niederalpl (72 Euro, ebenfalls Steiermark) mit elf Pistenkilometern.

Hohe Investitionskosten

Teuer dagegen wird es für Familien etwa am Arlberg (173,50 Euro pro Familienkarte), Serfaus-Fiss-Ladis (169,50 Euro) oder Sölden (161 Euro) – allerdings werden hier auch entsprechend Pistenkilometer geboten, listet der VKI weiter auf.

Seitens der Seilbahnindustrie argumentiert man mit hohen Investitionskosten. Doch das lassen die Konsumentenschützer nicht gelten und halten dagegen: Diese Kosten müssten auch in anderen Branchen getätigt werden, das könne auf Dauer nicht als Rechtfertigung angeführt werden, (ch, derStandard.at, 19.11.2014)