Wien - Bei der Bank Austria steht die ukrainische Banktochter Ukrsotsbank, die in den ersten neun Monaten heuer 81,5 Mio. Euro Verlust brachte, zum Verkauf. Dies auch ungeachtet der eskalierten Krise. Die Verkaufsgespräche seien nicht abgebrochen worden, erklärte ein Sprecher der Bank am Mittwoch gegenüber der APA. Man sei weiter mit potenziellen Investoren im Gespräch.

In der Bank Austria-Bilanz ist die Ukraine-Bank mit ihren per Ende September rund 5.000 Beschäftigten (309 Filialen) auch formal zum Verkauf gestellt, als "zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppe" verbucht. Damit ist auch der Verlust dieser Tochter im dritten Quartal in den nicht-operativen Positionen der Ergebnisrechnung erfasst.

Die Ukrsotsbank ("UniCredit Bank") gehört zu rund 72 Prozent direkt der Bank Austria. Derzeit sei das Kreditgeschäft der ukrainischen Bank so gut wie eingefroren, heißt es im Quartalsbericht. Die Problemkredite würden abgearbeitet. Die Niederlassungen auf der Krim seien nicht mehr operativ. In den Regionen Donezk und Luhansk hat die Bank 9 Filialen dauerhaft und 30 zumindest temporär geschlossen. "Die Liquiditätssituation blieb stabil, so dass die Bank nicht auf Zentralbankunterstützung zurückgreifen musste."

Wegen der drastischen Abwertung der ukrainischen Währung musste in der Bank Austria-Konzernbilanz die Währungsrücklage wieder deutlich aufgestockt werden, die Währungsrisiken werden in der Bankbilanz vom Eigenkapital abgebucht. (APA, 19.11.2014)