Havanna - Die linksgerichtete FARC-Guerilla hat sich am Mittwoch zur Freilassung eines am Sonntag entführten kolumbianischen Generals bereit erklärt. Das teilten die Vermittler zwischen den Rebellen und der kolumbianischen Regierung am Mittwoch in der kubanischen Hauptstadt Havanna mit. Demnach haben sich beide Seiten auf die Bedingungen für die Freilassung des Generals verständigt.

Friedensgespräche auf der Kippe

Die Freilassung des Offiziers und weiterer Geiseln solle "so bald wie möglich" erfolgen, hieß es. Die Verschleppung der drei Militärangehörigen ist die schwerste Belastung des vor zwei Jahren begonnenen Friedensprozesses. Als Reaktion darauf hatte Kolumbien die Friedensgespräche in Havanna ausgesetzt. Staatspräsident Juan Manuel Santos machte am Montagabend in einer Fernsehansprache die Fortsetzung der Gespräche von einem Friedensbekenntnis der Rebellen abhängig.

Die kolumbianische Regierung verhandelt seit zwei Jahren in Havanna mit der Guerilla über das Ende des 50-jährigen Konflikts, in dem bisher mehr als 220.000 Menschen getötet und Millionen vertrieben wurden. Für die Zeit der Friedensgespräche wurde kein Waffenstillstand vereinbart.

General Ruben Alzate und zwei weitere Militärbedienstete waren am Sonntag nahe Quibdo in der Pazifikprovinz Choco verschleppt worden. Sie waren in zivil in einem Boot unterwegs. General Alzate habe ein ziviles Energieprojekt besichtigen wollen, als er und seine beiden Begleiter – ein Unteroffizier und eine Rechtsanwältin – beim Anlegen von Bewaffneten entführt worden seien. Ein Soldat, der das Boot führte, konnte fliehen. (APA, 20.11.2014)