So etwa stellen sich die Initiatoren des Projektes ihren Lander vor. Wie die Sonde tatsächlich aussehen wird, ist noch offen. Vorausgesetzt die Finanzierung per Crowdfunding klappt, dann soll ab 2018 mit ihrem Bau begonnen werden. 2024 könnte die Sonde dann in Richtung Mond abheben.

Illustration: Lunar Mission One

London - Geht es nach der britischen Crowdfunding-Initiative "Lunar Mission One", dann könnte sich schon in zehn Jahren jeder, dem das umgerechnet bis zu 250 Euro wert ist, einen Platz auf dem Mond sichern - oder zumindest seiner eigenen DNA. Das von David Iron, einem ehemaligen Berater der britischen Regierung in Sachen Raumfahrt, initiierte Projekt sieht vor, eine Sonde auf den Erdtrabanten zu schicken, die dort mehrere Zeitkapseln mit menschlichen Haarproben und digitalen Aufzeichnungen tief im Untergrund versenken soll.

Rund 625 Millionen Euro müssten über die Crowdfunding-Plattform "Kickstarter" zusammenkommen, um das ehrgeizige Vorhaben zu realisieren. Die Spender erhalten dafür die Möglichkeit, neben ihren Haarproben auch Texte, Fotos, Tonaufnahmen und Videos für zukünftige Generationen zu konservieren.

100 Meter tief im Mondboden

Die Zeitkapsel-Aktion ist allerdings nur ein Nebenaspekt, der dem Projekt die nötige Finanzierung sichern soll. Hauptsächlich geht es den Initiatoren um neue Erkenntnisse über den Erdtrabanten. Als Zielgebiet der robotischen Sonde wurde das Aitken-Becken am Südpol des Mondes auserkoren. Nach der Landung soll die Sonde ein fünf Zentimeter breites und 20 bis maximal 100 Meter tiefes Loch bohren, bisher unerreichbare Materialproben bergen und vor Ort analysieren. Wissenschafter erhoffen sich davon insbesondere Beweise für die These, dass der Mond einst durch eine heftige Kollision eines anderen Himmelskörpers mit der jungen Erde entstanden ist.

Lunar Mission One

Nachdem der Lander das Mondgestein herausgeholt hat, sollen die Zeitkapseln in dem Loch versenkt werden. Was man dort deponieren lassen kann, hängt von der Spende ab, die man zu dem Projekt beigesteuert hat. Ab umgerechnet 60 Euro ist man mit einem persönlichen Foto, Video oder einem Text dabei. Für rund 250 Euro kann man sein eigenes Erbgut in Form einer Haarsträhne in dem Mondarchiv ablegen lassen. Dass die DNA allerdings intakt bleibt, will das Unternehmen nicht garantieren, wie es in einer Stellungnahme heißt. (tberg, derStandard.at, 23.11.2014)