Wien - Offizielle Infos stehen noch aus, aber ORF-Führung und Betriebsräte haben sich offenbar am Montag grundsätzlich auf einen neuen Kollektivvertrag für ab 2015 neu angestellte Mitarbeiter geeinigt. Und davon dürfte es einige geben.

Nach Informationen aus mehreren Quellen sollen mit dem KV 2015 fast 300 Mitarbeiter neu angestellt werden, zum wesentlichen Teil bisher freie Mitarbeiter und Leasingkräfte, aber auch neue Mitarbeiter. Rund ein Drittel der Anstellungen, 100 also, soll es in der Technik geben. Federführend bei den Verhandlungen, wie berichtet: Zentralbetriebsratsvize Gerhard Berti. Im Fernsehen sollen rund 40 Angestellt werden, ebensoviele im Radio, in den Landesstudios rund 50.

Die neuen KV-Gehälter sollen rund 15 Prozent unter den bisherigen liegen;manche Quellen verweisen auf Unterschiede in Einzelbereichen von bis zu 30 Prozent. Bisher gibt es im ORF Angestellte nach dem KV aus 2003, nach jenem aus 1996 und nach der alten Freien Betriebsvereinbarung. Der große Teil der Neuanstellungen koste weniger als jetzt, sagt eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle.

Andere Kenner der Lage bestätigen die "Bewegung" Richtung neuer KV, wollen aber noch nicht von einer Einigung sprechen. Sie verweisen auf die Klausur des Zentralbetriebsrats zum Thema heute, Dienstag, und die Versammlung der ORF-Betriebsräte am Mittwoch. Beide müssen dem KV zustimmen, der im Dezember den Stiftungsrat passieren soll. Eine Quelle spricht von noch "vielen offenen Detailfragen" über den KV.

Knackpunkte am Mittwoch

Heftig umstritten sind bei den Betriebsräten das neue Gehaltsschema und etwa der Umstand, dass der neue KV keine "Arbeitsbilder" mehr definiert, die ORF-Jobs relativ eng abgrenzen. Auch die Anstellungs-Zusage (und ihre Verlässlichkeit) beschäftigt die Personalvertreter. Das dürften Mittwoch wesentliche Knackpunkte in der Versammlung der Betriebsräte sein.

Die schon bisher im ORF Angestellten können nach STANDARD-Informationen 2015 mit einer KV-Erhöhung um rund zwei Prozent rechnen, zuzüglich einer Einmalzahlung. (fid, derStandard.at, 25.11.2015)