Die "taz" setzt auf freiwillige Zahlungen.

Foto: Screenshot/taz.de

Wien - 301.851,10 Euro: So hoch sind die Einnahmen der deutschen "taz" seit Implementierung der freiwilligen Bezahlschranke im April 2011 (Stand: 26.11.2014 11:00).

Die 300.000er-Marke konnte am Dienstag geknackt werden, das teilte die Redaktion im "Hausblog" mit: "Ein Modell, das mit der festen Unterstützung durch die LeserInnen rechnet und gleichzeitig die kostenlose Zugänglichkeit der taz-Inhalte im Netz für alle garantiert."

Mit dem Geld lässt sich zwar noch keine Redaktion finanzieren, dennoch sind die Erlöse ein Schritt im Monetarisierungsprozess von digitalen Inhalten. In Deutschland experimentieren bereits über 100 Zeitungen mit Bezahlschranken. Der Großteil, nämlich 60, setzt dabei auf das Freemium-Modell, bei dem über die Basisversion hinausgehende Inhalte vergebührt werden. Die gewichtigsten Vertreter sind hier die Axel Springer-Portal wie bild.de und welt.de, bei denen "Exklusives" - oder was als solches gesehen wird - kostenpflichtig ist. Über eine "harte" Paywall, die alle Inhalte abschirmt, verfügen nur vier deutsche Zeitungen.

Mehrere Zahlungsmöglichkeiten

Die "taz" ist derzeit das einzige Medium, das an die Solidarität der User appelliert. "taz-zahl-ich" funktioniert nach dem Prinzip Freiwilligkeit. User bekommen auf der Seite einen Hinweis serviert, dass sie für die taz.de zahlen können - zum Beispiel mit PayPal, Handy, Kreditkarte oder Überweisung.

Diese Erlöse der "taz" bewegen sich im Schnitt bei rund 10.000 Euro im Monat. Im Oktober waren es beispielsweise über 10.600 Euro, der Höchstwert 2014 konnte im Jänner mit knapp 12.500 Euro generiert werden.

Interessant ist der Schlüssel, nach dem sich die Einnahmen verteilen. Den Hauptanteil der monatlichen Gesamterlöse machen die regelmäßigen Überweisungen aus. Im Oktober lagen sie bei knapp 7.900 Euro. Auf die spontan getätigten Zahlungen entfielen 2.349,45 Euro. Am häufigsten wird flattr vor PayPal genutzt. (omark, derStandard.at, 26.11.2014)