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Gottlieb Taschler hat Erklärungsbedarf.

Foto: Reuters/Jae-Won

Mailand - Nach den in der "Gazzetta dello Sport" geäußerten Dopingvorwürfen gegen Vizepräsident Gottlieb Taschler und dessen Sohn Daniel bemüht sich der Biathlon-Weltverband (IBU) um rasche Aufklärung. Die italienische Tageszeitung hatte berichtet, der Südtiroler Taschler habe seinen Sohn mit dem lebenslang gesperrten Mediziner Michele Ferrari in Kontakt gebracht.

"Wir verlassen uns nicht auf Medienberichte, wir laden jeden, der Fakten kennt, ein, sie direkt mit uns zu teilen", hieß es in einer IBU-Stellungnahme vom Donnerstag. Der Weltverband will die zuständigen Gremien in Italien kontaktieren und befragt auch Taschler.

"Es ging um ein medizinisches Problem"

Taschler selbst sagte der "Neuen Südtiroler Tageszeitung": "Es ging um ein medizinisches Problem meines Sohnes, nicht aber um Doping." In einer Stellungnahme, die das Portal stol.it veröffentlichte, betonte er: "Ich habe selbstverständlich nie meinen Sohn aufgefordert, sich zu dopen und auch nie daran gedacht, eventuell illegale Tätigkeiten von Seiten von Dr. Ferrari für Daniel anzufordern." Taschler hat nach eigenen Angaben bereits einen Anwalt eingeschaltet.

Der Antholzer Daniel Taschler war bei den Winterspielen 2014 im italienischen Biathlon-Team. In Sotschi war auch Taschlers österreichischer Schwiegersohn Johannes Dürr. Der Skilangläufer hatte dort für einen weiteren Dopingskandal im österreichischen Team gesorgt.

Die "Gazzetta dello Sport" hatte Mitschnitte von Telefongesprächen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der 27-jährige Daniel Taschler den Dopingarzt Ferrari ab 2010 mehrmals getroffen hatte, nachdem sein Vater den Kontakt hergestellt hatte. (APA, 11.10.2014)