Der Gaisberg hat immer Saison. Er ist einfach zu erreichen, und wenn sich in der Stadt Salzburg der Nebel hält, liegt die Spitze oft in der Sonne. Was den Berg sonst noch auszeichnet: unzählige Aufstiege, nette Wirtschaften und traumhafte Ausblicke in die Berchtesgadener- und Salzburger Berge, auch die Watzmannfamilie zeigt sich von hier oben in ihrer ganzen Pracht. Wenn der erste Schnee gefallen ist, können Schneeschuhe oder Grödel bei der Besteigung hilfreich sein.

Im Dezember können sich die Bedingungen auf dem Gaisberg rasch ändern. Aus einer Wanderung wird dann eine Schneeschuhtour.
Foto: Birgit Eder

Dieses Mal wählen wir den Aufstieg von der Obuskehre Gnigl, wo die ersten gelben Alpenvereinswegweiser zu finden sind. Anfangs folgen wir kurz der Eichetstraße bis zu einem sehr auffälligen grün-gelben Haus, wo unmittelbar danach die Steinstufen beginnen. Nicht irritieren lassen - die Stufen dienen nicht nur als Zustieg zu den Gärten oberhalb der Häuser, sondern gehören regulär zum Wanderweg. Nach kurzer Zeit auf der Wolfgangseer Bundesstraße biegt man rechts auf eine Asphaltstraße, die zu einer Pension führt. Gleich dahinter beginnt ein Waldweg, der bald in einen sanft ansteigenden Wiesenweg übergeht. Der steile Aufstieg auf den Kühberg, einen Ausläufer des Gaisbergs, führt schließlich über Stufen.

Frisch markiert

Ist man oben angekommen, wird der Weg flacher, er quert die Zufahrtsstraße zum Gaisberg und führt danach durch den Wald weiter aufwärts. Dank der neuen Markierungen ist es jetzt einfacher, den Weg zu finden: Beim Gaisberg-Rundwanderweg geht es noch ein paar Meter nach links, gleich darauf zweigt der Weg nach rechts zur Spitze ab. Besonders steile Stellen werden auf Holzstufen überwunden.

Foto: Birgit Eder

Von hier dauert der Aufstieg noch 30 Minuten. Bald ist der 1956 errichtete Gaisbergsender zu sehen, der im Großraum Salzburg erstmals flächendeckenden Rundfunkempfang ermöglichte. Auf dem Gipfel befinden sich neben der Antenne das Kreuz, viele Bänke, zwei Einkehrmöglichkeiten und eine Bushaltestelle, von der aus man bequem ins Tal fahren kann, sollte man bereits erschöpft sein. Aber Achtung: Im Winter fährt der Bus erst ab der Haltestelle Zistelalm.

Auf der alten Bahntrasse

Für den Abstieg wählen wir den Weg Nummer 15, der durch eine kleine Schlucht bis zur Zistelalm - Bushaltestelle - führt. Der Wegweiser nahe der Zistelalm zeigt nun mehrere Optionen. Wir nehmen den "AK-Weg" zum Schmederer-Platz - rund Eineinviertelstunden -, der über die alte Trasse der Gaisbergbahn führt. Diese 1887 erbaute Anlage wurde bereits 1928 von der Straße abgelöst, eine Wiedereröffnung der Bahn wird seit einiger Zeit diskutiert. Der Weg quert nun die Gaisbergstraße und führt an der Judenbergalm vorbei. Bei der Zufahrtsstraße zu einem Bauernhof gehen wir geradeaus weiter. Im Wald gibt es die Möglichkeit, zwischen zwei Wegen zu wählen. Wir nehmen den kürzeren, rechten Weg.

Zum Schluss geht man kurz entlang eines Bachs bis zu einer Kreuzung und dann nach rechts zur Bushaltestelle Schmederer-Platz. Wer die Runde bis Obergnigl komplettieren will, legt noch weitere eineinhalb Kilometer zurück und folgt der Asphaltstraße, die immer am Fuße des Berges entlangführt. (Birgit Eder, DER STANDARD, 13.12.2014)