Wien - Ungarns Premier Viktor Orbán will die Bankensteuer 2016 oder spätestens 2017 senken. Die Entscheidung dazu soll fallen, wenn die Fremdwährungskredite gänzlich ausgelaufen sind und das Kreditangebot ausgeweitet wird: "Wir sind in Gesprächen mit den Banken über eine Normalisierung des Ausmaßes der Banksteuer, denn sie ist außerordentlich hoch in Ungarn", sagte Orbán im Interview mit "Bloomberg".

Die Aussichten für eine Einigung seien besser als je zuvor seit dem Amtsantritt seiner Regierung im Jahr 2010. Einige Milliarden an Fremdwährungskrediten sollen bis Mitte 2015 in Forint umgewandelt werden. Insgesamt will Ungarn seine Verschuldung in Fremdwährungen senken und dadurch den Spielraum für die Geldpolitik erhöhen, so Orbán.

Orbán überlegt auch den Einstieg des Staates bei weiteren Banken, auch nachdem heuer die Budapest Bank und die MKB Bank übernommen wurden. Allerdings sollen die Bankbeteiligungen innerhalb von drei Jahren wieder abgestoßen werden. Ungarn will den Bankensektor stärker kontrollieren, um die Kreditvergabe anzukurbeln.

Auch abseits der Bankensteuer "suche" die Regierung den geeigneten Moment, um Steuern zu senken, so Orbán zu "Bloomberg". Es gebe in seiner Verwaltung eine Diskussion darüber, "ob wir es Mitte nächsten Jahres machen sollen oder 2016". (APA, 15.10.2014)