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Blumenmeer für die Opfer des Anschlages in Sydney.

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Sydney - In Australien wächst die Empörung über den lockeren Umgang der Behörden mit dem als Extremist bekannten Geiselnehmer von Sydney. "Das System ist mit diesem Mann nicht richtig umgegangen", räumte Regierungschef Tony Abbott am Mittwoch ein.

Der Iraner hatte ein Café in Sydney überfallen und 17 Personen stundenlang als Geiseln genommen. Die Polizei stürmte das Café nach 16 Stunden, zwei Geiseln und der Geiselnehmer wurden dabei getötet.

"Die Tragödie dieser Gräueltat ist, dass zwei Menschen tot sind, dass Leute verletzt sind, dass andere traumatisiert sind, weil dieser Verrückte frei auf unseren Straßen herumlaufen konnte", sagte Abbott. Warum der Mann auf freiem Fuß war, werde jetzt untersucht, um Konsequenzen daraus zu ziehen.

83-Jähriger konnte flüchten

Unterdessen wurde bekannt, dass ein 83 Jahre alter Mann eine Unaufmerksamkeit des Geiselnehmers zur Flucht genutzt hatte. John O'Brien berichtete am Mittwoch über die Stunden in der Gewalt des Geiselnehmers. Der Täter, Man Haron Monis, habe ihm befohlen sich auf den Boden zu legen, er habe sich aber unter Verweis auf sein Alter geweigert.

Nach sechs Stunden habe er einen Moment genutzt, als der Geiselnehmer mit anderen Gefangenen beschäftigt war: Er habe einen Knopf auf dem Boden gedrückt, der die Tür des Cafés entriegelte, und sei hinausgerannt. "Ich war in meinem Leben noch nie so erleichtert wie in dem Moment, als ich um die Ecke lief und die Polizei sah", berichtete er.

Auch ein zweiter Mann nutzte die Fluchtgelegenheit Während der Geiselnehmer zur Tür lief, um sie wieder schließen, schaffte es eine dritte Geisel aus dem Hintereingang des Cafés. Zwei weiteren Geiseln konnten kurz darauf ebenfalls entkommen. (APA, 17.12.2014)