So mancher Fluggast kann ein Lied davon singen: Da beansprucht der freche Sitznachbar doch glatt die Armlehne ganz für sich alleine. Besonders ungut wird es, wenn man den Mittelplatz erwischt - im schlimmsten Fall werden beide Armlehnen von den Mitreisenden beansprucht. Es gibt zahlreiche Berichte, dass solche Situationen in einen offenen Konflikt ausarten. Von Beschimpfungen über Rangeleien bis hin handfesten Raufereien ist im Armlehnen-Krieg alles drin.

Eine Barriere zwischen den Ellbogen der Sitznachbarn: "Soarigami" teilt die Armlehne in zwei gleich große Hälften.
Foto: Soarigami

Die Ansätze diesen Konflikt zu vermeiden sind gar nicht so zahlreich, wie man vielleicht vermuten würde. Es kursieren zwar schon Entwürfe neuartiger Flugzeugsitze im Netz, die mit breiterer Armlehne Frieden versprechen, in Echt wurden sie allerdings noch nicht gesichtet. Überhaupt betrifft dieses Thema in erster Linie die Economy-Class ...

So wird das Gadget, das aus Kunststoff besteht, gefaltet und auf der Armlehne platziert.
Foto: Soarigami

Was also tun, um den Armlehnenstreit gar nicht erst aufkommen zu lassen? Eine - wenn man so will - salomonische Lösung will ein Gadget namens "Soarigami" (zusammengesetzt aus dem englischen Wort "soar" = "schweben" und dem japanischen Wort "Origami" = "die Kunst des Papierfaltens") sein. Dabei handelt es sich um ein Stück Plastik, das man in eine an einen Papierflieger erinnernde Form zusammenfaltet und das die Armlehne in zwei gleich große Hälften teilt. Ellbogenkontakt ausgeschlossen.

Entstanden ist die Idee zum Armlehnen-Trenner aus der eigenen leidvollen Flug-Erfahrung der Designer.
Foto: Soarigami

Erdacht wurde der Armtrenner von einem Team US-amerikanischer Designer, das sich zum Ziel gesetzt hat, Flugreisen wieder etwas freundlicher und entspannter zu machen. "Wir sind alle zusammen Vielflieger. Anders als zum Beispiel der "knee defender" wollen wir eine Atmosphäre des Miteinander und nicht des Gegeneinander schaffen", hält Soarigami-Co-Gründerin Grace Lee Chang fest. Gut möglich, dass man über dieses Gadget mit dem Sitznachbarn ins Reden kommt.

Anfang 2015 soll der finale Prototyp fertig sein und dann für etwa 30 US-Dollar (25 Euro) in den Handel kommen. Das Nachfolger-Modell ist auch schon in Planung: Diese "Jet Setter Edition" soll gleichzeitig als Armlehnen-Trenner und iPad- oder Handytasche dienen. (Markus Böhm, derStandard.at, 17.12.2014)