Frauen in den Vorständen von Hightech-Unternehmen sind im auch im Diversity Vorreiterland USA gemessen an ihren männlichen Kollegen immer noch wenig. Das zeigt eine aktuell veröffentlichte Untersuchung von Fenwick & West, eine auf Hightech-Unternehmen spezialisierte Sozietät aus dem Silicon Valley.

Landesweit liege der Durchschnitt der weiblichen Vorstände in Hightech-Firmen bei 21 Prozent, im Silicon Valley liegt dieser Wert laut Untersuchung bei lediglich zehn Prozent. Die Studie habe über einen Zeitraum von 19 Jahren die Frauenpräsenz in den Vorstandsetagen der 150 größten an der Börse gehandelten Unternehmen analysiert, heißt es.

"Atemberaubend" ist anders

Studienautor David Bell erkennt zwar einen positiven Trend, "atemberaubend" sei dieser aber nicht. Er stellte fest, dass in den großen Unternehmen (Standard & Poor’s 100 Aktienindex), die von Frauen geführt werden, meist auch gleich mehrere Vorstandsmitglieder weiblich seien. Im Silicon Valley sei das nicht so. Wenn dort eine Frau im Vorstand eines Hightech-Unternehmens sei, dann sehr oft allein unter Männern.

Die Untersuchung zeigt aber, je größer ein Unternehmen, umso größer auch die Diversität: Die 15 größten Silicon-Valley-Firmen beschäftigen im Durchschnitt 1,6 weibliche Vorstände – fast doppelt so viele wie der Schnitt der 150 größten Hightech-Firmen (0,9), so die Studie. Bekanntere Beispiele für weibliche CEOs seien Safra Catz von Oracle oder Lisa Su von AMD (Advanced Micro Devices).

Kritik übt Studienautor Bell auch an den eigenen zu männerdominierten Netzwerken vor allem auch im Rahmen des Recruitings. Diese seien "alles andere als perfekt". (red, derStandard.at, 18.12.2014)