Die Drei in der Stadthalle: Arabella Kiesbauer, Alice Tumler, Mirjam Weichselbraun.

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Das gab es noch nie in der Geschichte des bald 60-jährigen Song Contest: Drei Frauen bespielen am 23. Mai 2015 die Moderationsarena des größten europäischen Gesangswettbewerbs. Zählt man Vorjahrssiegerin Conchita Wurst dazu, sind es deren gar vier.

Hinter der Entscheidung für eine dermaßen geballte weibliche Moderatorenkraft mag zum einen die vehemente Einsatzfreude von ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner stecken. Die Bestellung als rein emotional oder gar marketinggetrieben zu erklären, greift freilich zu kurz. Die drei sind nicht nur zufällig Frauen, sondern vor allem Profis auf dem bisweilen klebrigen Parkett der Familienunterhaltung.

Die Arrivierte

Arabella Kiesbauer (Prädikat "Die Arrivierte"), mit 45 die Älteste in der Runde, ist seit 1987 im Fernsehgeschäft. Sie führte durch Starmania, interviewte bei Opernball und Life Ball. Niederschwellige Unterhaltung bot sie im Nachmittagstalk bei ProSieben, den sie auswalzte, als das Genre längst als tot galt. Seit Mai präsentiert sie auf ATV Bauer sucht Frau, auf Puls 4 moderierte sie den Kiddy Contest. Dass jetzt der Wettbewerb für die Großen kommt, scheint in der Biografie der zweifachen Mutter logische Konsequenz.

Die Kosmopolitin

Alice Tumler ("Die Kosmopolitin") hat ihre Wurzeln in Tirol und Martinique. Diese Kombination hat sie bereits weit herumgeführt. Sie studierte in Paris und London. Im Radio der Antillen war sie bereits zu hören, im französischen Fernsehen zu sehen. In Österreich moderierte die 35-Jährige Die große Chance im ORF.

Die Strahlende

Den Kiddy Contest hat auch Mirjam Weichselbraun ("Die Strahlende") schon begleitet. Die Karriere der 33-Jährigen begann im Tiroler Radio, dem ORF-Publikum ist sie aus Dancing Stars, Life Ball, Opernball und aus Song Contest-Vorentscheidungen bekannt. Ihre Tätigkeit im schauspielerischen Fach mit Filmen wie Zweisitzrakete und H3 - Halloween Horror Hostel kann man hingegen bestenfalls als ambitioniert bezeichnen.

Dass man allen dreien flache Gesprächsführung und Defizite in der Unvergleichbarkeit nachsagt, spielt bei dem durchgetakteten Event im Mai keine Rolle. Was es braucht, sind starke Nerven und gute Kondition bei wochenlangem Dauereinsatz.

200 Millionen werden zuschauen. "Wir werden's nicht versauen", sagte Weichselbraun bei ihrer Vorstellung. Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Anwärterinnen das nicht schaffen