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Die neuen Arbeitszeit-Regeln sorgen weiterhin für Konflikte. Nun wurde in Wien eine - provisorische - Einigung erzielt.

Foto: apa/fohringer

Wien - Im Streit um die neuen Ärztearbeitszeiten hat man sich in Wien auf ein Übergangsmodell geeinigt. Krankenanstaltenverbund und Belegschaftsvertretung unterfertigten eine Betriebsvereinbarung, die sicherstellen soll, dass der Spitalsbetrieb bis zum Abschluss der laufenden Gespräche über die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie auch weiterhin funktioniert.

Vorgesehen ist, dass die wöchentliche Arbeitszeit der Ärzte in einem Durchrechnungszeitraum von 26 Wochen im Schnitt bei 48 Stunden liegt. Die Dienstpläne in den Spitälern des KAV wurden bereits bis Ende Jänner erstellt, die Versorgung der Patienten sei daher wie bisher in gewohnter hoher Qualität garantiert, heißt es in einer Aussendung von Krankenanstaltenverbund und Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.

"Nur" 48 Stunden pro Woche

Hintergrund der Debatte ist, dass die wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit der Ärzte bis Mitte 2021 auf maximal 48 Stunden beschränkt werden soll. Bereits ab kommendem Jahr dürfen Ärzte im Krankenhaus nur mehr dann über 48 Stunden Dienst machen, wenn sie schriftlich ihr Einverständnis erklären. Angesichts der durch kürzere Arbeitszeiten drohenden Gehaltsverluste laufen in mehreren Bundesländern seit Wochen Gespräche über eine Anhebung der Bezüge. Zuletzt war in Salzburg eine Einigung gelungen.

Die Verständigung zwischen Personalvertretung und Krankenanstaltenverbund sieht auch eine Reduktion der Nachtdienste vor, wie die Gemeindebediensteten-Gewerkschaft in einer eigenen Aussendung kundtat. Demnach sind nur noch maximal 33 statt der bisher 36 Nachtdienste zulässig. Der Durchrechnungszeitraum wurde von 1. Jänner bis 30. Juni festgelegt. (APA, 21.12.2014)