Pristina (Prishtina) - Serbien unterstützt nach Darstellung der Kosovo-Regierung weiterhin die serbische Minderheit in dem Balkanland und hält damit an parallelen staatlichen Strukturen fest. Darüber habe sich die Regierung bei der Europäischen Union beschwert, berichteten die Medien am Mittwoch übereinstimmend in Pristina und Belgrad.

Bürgermeister von Serbien unterstützt

Demnach hat Belgrad im Süden des fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovos in der Gemeinde Strpce mit einer lokalen serbischen Mehrheit entgegen den Abmachungen einen Bürgermeister ernannt. Auch die vier Gemeinden im Norden mit serbischer Mehrheit würden weiter von Serbien finanziert.

Nach dem von der EU vermittelten Abkommen zwischen beiden Staaten vom April 2013 muss Serbien sich aus dem Kosovo zurückziehen. Von der Erfüllung dieser Verpflichtung hängt ab, ob der EU-Kandidat Serbien das erste Kapitel der Beitrittsverhandlungen eröffnen kann. Um den langen Stillstand bei der Umsetzung des Brüsseler Abkommens zu überwinden, verhandeln ab Anfang Februar der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic und sein Kosovo-Amtskollege Isa Mustafa wieder unter Federführung der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini in Brüssel. Im letzten Fortschrittsbericht der EU wurde Serbien gelobt. (7.10.2015)