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Der Demonstrationszug am Samstag in der Linzer Innenstadt.

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Auch bengalische Feuer wurden gezündet.

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Linz - Nach dem offiziellen Ende der Demonstration gegen den Linzer Burschenbundball hat es Samstagabend Konfrontationen mit der Polizei gegeben. Nach deren Angaben haben rund 200 Personen die Eingänge zum Ballsaal blockiert.

Die Disziplin der Demonstranten war zunächst von der Polizei sehr gelobt worden. Nach ihren Angaben marschierten 500 bis 700 Personen vom Treffpunkt am Hauptbahnhof durch die Innenstadt bis zum Hessenplatz, wo die Protestkundgebung offiziell endete. Das Vermummungsverbot wurde bis auf einige Ausnahmen eingehalten. Diese Übertretungen wurden ebenso wie das Entzünden von bengalischen Feuern "aus Gründen der Verhältnismäßigkeit" von der Exekutive nicht geahndet.

Rund um den Veranstaltungsort des Burschenbundballes, dem "Palais Kaufmännischer Verein", bestand ein Platzverbot. Nach dem Ende der Demonstration zogen etwa 50 Personen zu dem Eingang, durch den die Ballbesucher gingen. "Wenn wir nicht eingeschritten wären, hätte es Verletzte gegeben", sagte Polizeipressesprecher David Furtner.

Weitere Blockade

Auch vor einem weiteren Eingang des Gebäudes marschierten etwa 150 Personen auf und bildeten eine Blockade. Aufgrund von sichergestellten Beweismitteln geht die Polizei davon aus, dass diese Aktionen "ausgemacht und akkordiert" waren. Die beteiligten Demonstranten zogen sich gegen 22 Uhr zurück. Die Sicherheitskräfte blieben aber weiterhin einsatzbereit: "Wir rücken erst ein, wenn der letzte Ballgast gegangen ist".

Dominik Samassa erklärte als Sprecher für den Veranstalter der Demonstration, das Bündnis "Linz gegen Rechts", dem nach eigenen Angaben rund 60 Organisationen angehören, dass die Vorfälle nach dem Ende der Kundgebung passiert seien. Darauf habe man keinen Einfluss. Das Bündnis bezeichnete den Burschenbundball in Linz als "eine rechtsextreme Großveranstaltung".

Der Hauptredner, der Autor Hans-Henning Scharsach, ordnete die Burschenschafter als das "intellektuelle Rückgrat des Neonazismus" ein und als "verfassungsfeindliche Organisationen" ein. Seine Hauptkritik richtete sich aber gegen Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) wegen dessen Teilnahme an dem Ball. Er wolle sich "die von den Burschenschaftern dominierte FPÖ als potenziellen Koalitionspartner warm halten", warf er ihm vor. (APA, 10.1.2015)