Die Zahl der Terroranschläge ist 2013 um 44 Prozent gestiegen, auf knapp 10.000 Anschläge. Die Zahl der Terror-Todesopfer hat um 61 Prozent zugenommen - auf fast 18.000. Bei den meisten Anschlägen handelte es sich um Sprengstoffattentate. Der Anteil der Selbstmordattentate betrug fünf Prozent. Vier islamistische Organisationen sind für zwei Drittel aller Terroropfer verantwortlich: die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), Boko Haram, Al-Kaida und die Taliban.

Das geht aus dem Global Terror Index 2013 (GTI) hervor, der heuer zum zweiten Mal herausgegeben und unter anderem auf der Website kripo-online.at veröffentlicht wurde. Der GTI bezieht in seine Vergleiche die Anschläge seit dem Jahr 2000 ein. Für 2014 liegt noch keine Bilanz vor.

"Drei Faktoren stehen mit dem Terrorismus besonders im Zusammenhang", sagt Steve Killelea, Vorsitzender des Institute for Economics and Peace, das den GTI herausgibt. "Das sind staatlich geförderte Gewalt, Gruppengroll und ein hohes Maß an Kriminalität." Kaum Einfluss auf das Ausmaß desTerrorismus hätten Reichtum oder Armut, Bildungsstand und Wirtschaftslage.

Chancen durch Politik

Die besten Chancen, des Terrors Herr zu werden, bieten sich durch Kontrolle und Einleitung eines politischen Prozesses gegen Gewalt: "80 Prozent der Terrororganisationen, die sich in den letzten Jahren aufgelöst haben, haben das aus diesen Gründen getan", sagt Steve Killelea. Nur sieben Prozent seien durch militärische Gewalt eliminiert worden.

Der GTI wird in 162 Ländern der Welt beurteilt - das deckt 99,6 Prozent der Weltbevölkerung ab. Am anschlagsgefährdetsten sind der Irak, Afghanistan, Pakistan, Nigeria und Syrien. Mehr als 80 Prozent der Terror-Todesopfer verloren in einem dieser fünf Länder ihr Leben. Am schwersten betroffen vomTerrorismus ist der Irak. Dort gab es im Vorjahr fast 2500 Anschläge mit fast 6400 Todesopfern. Die Zahl der Opfer ist um das Eineinhalbfache gestiegen.

Am meisten gestiegen ist das Risiko für eine Zunahme des Terrors in 13 Ländern: Angola, Bangladesch, Burundi, Zentralafrika, Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste), Äthiopien, Iran, Israel, Mali, Mexiko, Myanmar, Sri Lanka und Uganda.

Seit dem Jahr 2000 wurden etwa sieben Prozent der Terroranschläge in OECD-Ländern verübt, mit fast 5000 Todesopfern. 2013 starben im OECD-Raum 113 Menschen bei 311 Anschlägen. Schätzungen über die Zahl an Jihadisten, die aus Europa nach Syrien gegangen sein sollen, um für die IS zu kämpfen, bewegen sich zwischen 400 und fast 2000. (red, DER STANDARD, 12.1.2015)