In dieser Woche wurde zum bereits vierten Mal der "Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit" vergeben. Heuer gab es in den Bereichen "Neubau" und "Sanierung" insgesamt 74 Einreichungen. Eine Jury unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Roland Gnaiger von der Kunstuniversität Linz bewertete sowohl die architektonische Qualität als auch - anhand des klima:aktiv Gebäudestandards - die ökologische und energetische Performance der Bauprojekte. Schlussendlich wurden fünf Projekte prämiert.

Unter den Preisträgern befindet sich das Betriebsgebäude der Schachinger Logistik in Hörsching: Poppe Prehal Architekten errichteten hier die größte Holzbauhalle Europas. Das Augenmerk galt Baubiologie, Lebenszykluskosten und Arbeitsplatzqualität. "Das Hochregallager in Holzbauweise ist ein Meilenstein der ökologischen Trendwende in einem Bereich, wo bisher weder Nachhaltigkeit noch architektonische Sensibilität beheimatet waren", urteilte die Jury.

Foto: BMLFUW/Kurt Hoerbst

Weiters ausgezeichnet wurde das Wohnprojekt Wien in Wien-Leopoldstadt. Für den gemeinnützigen Bauträger Schwarzatal plante einszueins architektur ein Niedrigstenergiewohnheim mit Gemeinschaftsräumen und Gästewohnungen. "Eine Lichtgestalt im österreichischen Wohnbau", so die Jury.

Foto: BMLFUW/Kurt Hoerbst

Prämiert wurde außerdem die Sanierung eines Einfamilienhauses in Wien-Währing. Das Linzer Büro bogenfeld architektur verwandelte ein hässliches Entlein in ein energetisch anspruchsvolles Wohnhaus mit Lehmputz, schadstofffreien Baustoffen und Einliegerwohnung.

Foto: BMLFUW/Kurt Hoerbst

Ebenfalls mit dem Staatspreis geehrt wurde der Kindergarten Muntlix in Zwischenwasser (Vorarlberg). Hein Architekten planten ein Passivhaus in Holzbauweise. Im Gebäude ist ein Stampflehmboden verlegt, der wertvolle Speichermasse und warme Spieloberfläche für die Kinder ist. "Die Gemeinde Zwischenwasser stellte damit zum wiederholten Mal ihr vorbildliches Engagement für nachhaltige Baukultur unter Beweis", so die Jury.

Foto: BMLFUW/Kurt Hoerbst

Und schließlich erhielt auch das Justizzentrum Korneuburg (NÖ) einen Staatspreis, dem wir hier einen eigenen Artikel gewidmet haben.

Der "Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit" wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative "klimaaktiv" des Landwirtschaftsministeriums ausgeschrieben. Abgewickelt wird der Wettbewerb von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) in Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz. (red, derStandard.at, 16.1.2015)

Foto: BMLFUW/Kurt Hoerbst