Yaounde - Kameruns Armee hat nach eigenen Angaben 24 Geiseln aus der Gewalt der nigerianischen Islamisten-Miliz Boko Haram befreit. Sie waren Teil einer Gruppe von etwa 80 Menschen, die mutmaßlich von den Islamisten am Sonntag im Grenzgebiet verschleppt wurden.

Soldaten hätten die Angreifer auf deren Weg zurück nach Nigeria verfolgt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Yaounde. Dabei sei es gelungen, immerhin einen Teil der Geiseln zu befreien. Die meisten Entführten sollen Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren sein.

Boko Haram verübt seit etwa einem Jahr auch verstärkt über die nigerianische Grenze hinweg Angriffe. Am Wochenende traf deshalb aus dem Tschad ein Armeekontingent im Norden Kameruns ein, um beim Kampf gegen die Extremisten zu helfen. Boko Haram ist wegen zahlreicher Gräueltaten gefürchtet und hat in den vergangenen Jahren häufig vor allem junge Menschen verschleppt. Buben wurden Sicherheitsexperten zufolge als Kämpfer zwangsrekrutiert, Mädchen in die Sexsklaverei gezwungen. International schockierte insbesondere die Verschleppung von 200 Schülerinnen im April.

Bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Kirchen, Schulen und Dörfer wurden seit 2009 mindestens 13.000 Menschen getötet und 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Viele von ihnen suchten in den Nachbarländern Kamerun, Tschad und Niger Zuflucht. (APA/Reuters, 19.1.2015)