Bild nicht mehr verfügbar.

Android-Versionen ab 4.3 und älter werden nicht mehr aktualisiert, so Google

Foto: Reuters/Blinch

Google hat sich erstmals zu offenen Sicherheitslücken in älteren Android-Versionen geäußert – und angekündigt, dass diese nicht geschlossen werden. Für Android 4.3 und noch ältere Versionen des mobilen Betriebssystems soll es keine Updates mehr geben. Davon sind laut Wall Street Journal hunderte Millionen Geräte betroffen. Wenn Nutzer auf diesen Smartphones künftig via "WebView" surfen, sind sie offen für Angriffe. Dabei handelt es sich um jene Android-Komponente, die aufgerufen wird, wenn Links in Apps angeklickt werden.

Stabilität oder Updates

Laut Google sei es allerdings "nicht mehr möglich", Updates dafür auszuspielen. Denn: "Die betroffene Software verfügt über 5 Millionen Zeilen an Code", so Android-Sicherheitschef Adrian Ludwig in einem Blogeintrag. Jeder Eingriff wäre massiv, Google könne dann nicht für die Stabilität seines Betriebssystems garantieren.

Nutzer gefährdet

Problematisch ist, dass Nutzer ihre Smartphones oft nicht selbst auf neue Android-Versionen aktualisieren können. Das hängt in vielen Fällen vom Mobilfunk-Provider oder dem Gerätehersteller ab. Mit Android 4.4 KitKat, das vom Oktober 2013 stammt, und Android 5.0 Lollipop, das vergangenen November veröffentlicht wurde, gibt es zwei aktuelle Versionen, die von Google noch komplett unterstützt werden. Es liegt also auch an den Geräteherstellern, ihre Nutzer zu schützen. Bei Googles eigenen Smartphone ist die Aktualisierung auf neue Versionen kein Problem.

Google deckt selbst Lücken auf

Nutzern älterer Android-Versionen empfiehlt der Suchmaschinist, nicht in Apps zu browsen, sondern künftig Google Chrome oder Mozilla Firefox zu verwenden. Beide Apps sind kostenfrei verfügbar und werden weiterhin upgedatet, so Android-Sicherheitschef Ludwig. Google hat in den vergangenen Wochen – sehr zum Ärger von Apple und Microsoft – mehrere Lücken bei der Konkurrenz aufgedeckt. Der aktuelle Fall zeige aber, wie kompliziert das Updaten von Betriebssystemen mit vielen Versionen sei, analysiert das Wall Street Journal abschließend. (fsc, derStandard.at, 25.1.2015)