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Apple-Gründer Steve Jobs hatte in seiner Jugend intensiv mit LSD experimentiert

Foto: dapd/Roque

Dass Apple-Gründer Steve Jobs mehrmals die psychodelische Droge LSD konsumiert hatte, ist schon länger bekannt. Jetzt hat sich mit Daniel Kottke aber erstmals ein enger Vertrauter von Jobs zu Wort gemeldet, um über die gemeinsamen Erfahrungen zu sprechen. Aus Respekt vor seinem Freund habe Kottke dabei zu dessen Lebzeiten eisern geschwiegen, erklärt er im Interview mit CNN, allerdings versteht er, dass die Nachwelt nun mehr über die Biografie und Denkweise des Apple-Gründers Jobs erfahren will. Deshalb bricht er vier Jahre nach dessen Tod erstmals sein Schweigen.

Chakras und Meditation

Kottke und Jobs hatten sich an der Reeds-Universität in Portland, Oregon kennengelernt. Jobs hatte sich dort 1972 inskribiert, aber bereits nach einem Semester abgebrochen. Die Universität verließ er dennoch nicht, da er noch einzelne Vorlesungen besuchte. Während dieser Zeit begann Jobs, sich intensiv mit Meditation und hinduistischen Gesundheitskonzepten wie Chakras zu beschäften. Beeinflusst wurde er dabei vom 1971 erschienenen Buch "Be Here Now", das als Hippie-Bibel bezeichnet wird.

Meditieren und herumliegen

Durch ein Gespräch über dieses Buch lernten sich Kottke und Jobs auch näher kennen. Bald begannen sie, gemeinsam LSD zu nehmen. Es war die Zeit kurz nach 1968, der umstrittene US-Psychologe und Autor Timothy Leary hatte eindringlich den Gebrauch von LSD empfohlen, um höhere Bewusstseinsebenen zu erreichen (US-Präsident Nixon bezeichnete Leary einst als "gefährlichsten Mann der USA"). Was erlebten Kottke und Jobs also? Im Endeffekt nicht besonders viel: Laut Kottke lagen sie am Strand, campierten in der Natur und saßen vor allem still herum, um zu meditieren.

Indien-Rundreise

Später reisten die beiden durch Indien, wo sie sich als "Möchtegern-Mönche" gaben – natürlich mit rasierten Köpfen und in traditioneller Kleidung. Für Jobs eine wichtige Erfahrung: In Interviews merkte er laut Business Insider später an, LSD zu nehmen sei "einer der zwei bis drei wichtigsten Entscheidungen" in seinem Leben gewesen. Gesundheitsexperten warnen freilich vor der psychedelischen Droge: Diese gefährde sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit. Konsumenten können die Umwelt oft nicht mehr richtig einschätzen und glauben etwa, fliegen zu können.

Apple ohne LSD

Gleichzeitig schränken neue Studien ein, dass LSD tatsächlich dauerhaft psychische Störungen auslösen oder den Körper vergiften würde. Dennoch bleibt LSD seit 1971 offiziell in Österreich verboten. Mit der Gründung von Apple hörte Jobs mit dem Drogenkonsum aber komplett auf, so Jugendfreund Kottke: "Daraufhin konzentrierte er sich nur mehr auf Apple". Inwiefern seine LSD-Erfahrungen dabei den IT-Konzern beeinflussten, kann leider auch Kottke nicht beantworten. (fsc, derStandard.at, 26.1.2015)