Insgesamt hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im Vorjahr 28.490 Neugründungen registriert.

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Wien - Die Zahl der Neugründungen ist in Österreich auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten vergleichsweise stabil geblieben, allerdings auch der Anteil der Frauen. Nach wie vor ist das Gründen eine Männerdomäne. Nur 43,5 Prozent der Gründer und Gründerinnen sind Frauen, ihr Anteil hat im Vorjahr gegenüber 2013 stagniert. Das Durchschnittsalter des Gründers liegt bei 37,4 Jahren.

Insgesamt hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im Vorjahr 28.490 Neugründer registriert. Das waren ein Prozent oder 277 Personen mehr als noch 2013. Nicht inkludiert sind darin Personenbetreuer, die sich selbstständig gemacht haben. Davon gab es im Berichtszeitraum insgesamt 8630. Der Großteil der selbstständigen Personenbetreuer ist in der Pflege tätig - mit Wohnsitz teilweise in den benachbarten osteuropäischen Ländern.

Der überwiegende Teil der Neugründungen wurde im Bereich gewerbliche Dienstleister verzeichnet. Dazu gehören Sicherheitsdienste genauso wie Personaldienstleister. Dahinter folgen Unternehmens- und IT-Berater. Traditionell stark sei auch die Branche Werbung und Marktkommunikation vertreten, gab Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am Dienstag bekannt.

Grund für Selbstständigkeit: Flexibilität

75 Prozent der Gründer und Gründerinnen starteten als Einzelunternehmer, 15 Prozent versuchten es mit einer GmbH. Diese Unternehmensform habe dank der umstrittenen GmbH light, für die deutlich weniger Stammkapital eingebracht werden muss, deutlich zugelegt. Und noch ein interessantes Detail: Nach fünf Jahren sind 68 Prozent der Gründer noch immer aktiv.

Als wichtigster Grund für den Sprung in die Selbstständigkeit wird laut Leitl die Flexibilität bei der Zeit- und Lebensplanung genannt. Es folgten der Wunsch, Verantwortung zu tragen und sein eigener Chef zu sein.

Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer gaben rund 60 Prozent (Mehrfachnennungen waren möglich) diese Beweggründe an. Zehn Prozent sagten, dass sie in die Selbstständigkeit gedrängt wurden. (red, DER STANDARD, 28.1.2015)